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„Fuchs, du bist der schlauste unter allem Gethier, du sollst General seyn, und uns anführen; was für Zeichen wollen wir verabreden?“ Da sprach der Fuchs „ich habe einen schönen langen bauschigen Schwanz, der sieht aus fast wie ein rother Federbusch; wenn ich den Schwanz in die Höhe halte, so geht die Sache gut, und ihr müßt darauf los marschieren: laß ich ihn aber herunterhängen, so fangt an und lauft.“ Als die Mücke das gehört hatte, flog sie wieder heim, und verrieth dem Zaunkönig alles haarklein.

Als der Tag anbrach, wo die Schlacht sollte geliefert werden, hu, da kam das vierfüßige Gethier dahergerennt mit Gebraus, daß die Erde zitterte; Zaunkönig mit seiner Armee kam auch durch die Luft daher, die schnurrte, schrie und schwärmte, daß einem angst wurde; und giengen sie da von beiden Seiten an einander. Der Zaunkönig aber schickte die Hornisse hinab, sie sollte sich dem Fuchs unter den Schwanz setzen und aus Leibeskräften stechen. Wie nun der Fuchs den ersten Stich bekam, zuckte er, daß er das eine Bein aufhob, doch ertrug ers, und ließ den Schwanz noch in der Höhe; beim zweiten mußt er ihn einen Augenblick herunter lassen; beim dritten aber konnte er sich nicht mehr halten, schrie und nahm den Schwanz zwischen die Beine. Wie das die Thiere sahen, meinten sie alles wäre verloren, und fiengen an zu laufen, jeder in seine Höhle; und hatten die Vögel die Schlacht gewonnen.

Da flog der Herr König und die Frau Königin heim zu ihren Kindern, und riefen „Kinder, seyd fröhlich, eßt und trinkt

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1837). Dieterich, Göttingen 1837, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder-_und_Haus-M%C3%A4rchen_1837_Band_2.djvu/110&oldid=- (Version vom 1.8.2018)