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gelehrten Gesellschafterin, dem Fräulein von Mikewitz, der Verfasserin eines Buches über „Die Stellung der Frau bei den Römern“, langten an. Die Fürstin war ein kleines, gutes Wesen. Das feine Gesichtchen weiß von Puder. Die ganz hellgrauen Augen sahen ein wenig müde unter der Wolke blonden Haares hervor. Sie trug das Haar, wie Charlotte von Stein es zu tragen pflegte, denn sie glaubte ihr zu gleichen. „Im Äußeren und in manchem anderen,“ liebte sie zu sagen. „Bin ich dein Goethe?“ fragte ihr Gemahl sie mit seinem ironischen, freudlosen Lächeln. „O nein,“ meinte die Fürstin, „mein Goethe ist Mareiling.“ Der Fürst Kornowitz kam allein. Er reiste immer allein. „Reisen macht unliebenswürdig,“ behauptete er, „und geteilte Unliebenswürdigkeit ist doppelte Unliebenswürdigkeit.“ Einige Offiziere füllten den Gartensaal mit leisem Sporenklirren und dem Duft Attkinsonscher Parfüms und feinen Juchtenleders. Die Grafen Egon und Botho Sterneck von den ersten Gardeulanen, Seiner Majestät schönste Offiziere; der Major von Tettau. Er rollte seine hervortretenden, fayenceblauen Augen, als sei ihm der gelbe Kürassierkragen zu eng, und versteckte unter dem großen, militärischen Schnurrbart ein kleines, gefühlvolles Mündchen. Leutnant von Remm, von den Königshusaren, klein und blond, errötete wie ein Primaner. Die Gräfin Blankenhagen, die die schönsten Arme der Gegend hatte, war zu Pferde vom Nachbarsgut herübergekommen. Frau von Scharf mit ihrer Agnes kamen ohnehin zu jeder Jagd, denn für Agnes, mit den blauen Marlittaugen, mußte eine Partie gefunden werden.

Als Mareile in den Gartensaal trat, verbeugten sich die

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Eduard von Keyserling: Beate und Mareile. S. Fischer, Berlin [1903], Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keyserling_Beate_und_Mareile.djvu/32&oldid=- (Version vom 1.8.2018)