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die Sonne sie anzieht, nicht verschieden, wohl aber die Richtung der Anziehung, die bei beiden nach der Sonne convergirt. Daraus folgt, dass Mond und Erde einander etwas genähert, die Wirkung beider aufeinander verstärkt und die Bewegung des einen Körpers – Mond – um den andern – Erde – beschleunigt wird. Die aus diesen Verhältnissen entstehenden Störungen im Laufe des Mondes wurden schon von Ptolemäus entdeckt; man nennt sie die Evektion, sie kann die Länge des

Mondes zur Zeit der Syzygien um etwa 5/4° vergrössern, umgekehrt in den Quadraturen um ebensoviel verringern und hat eine Periode, d. h. einen Zeitraum, nach welchem die betreffenden Erscheinungen in derselben Folge wiederkehren, von 314/5 Tagen, ist also für den Mond eine tägliche. Wenn ferner der Mond auf halbem Wege zwischen Neumond und erstem Viertel, erstem Viertel und Vollmond, Vollmond und letztem Viertel, letztem Viertel und Neumond, in den sogn. Oktanten steht, so

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Johannes Kepler: Keplers Traum vom Mond. B. G. Teubner, Leipzig 1898, Seite 077. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keplers_Traum_105.jpg&oldid=- (Version vom 9.9.2019)