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Zaubermacht leihen, sollte er seinen Eigendünkel noch weiter bestärken oder sollte er ihm zeigen, daß er doch alle Kraft nur von ihm geliehen bekam? Er dachte den Gedanken nicht zu Ende, weil ihn etwas anderes in Anspruch nahm: Die Buben, denen die Riesenspatzen die Kuchen weggenommen hatten, heulten ja zum Steinerbarmen, da mußte doch rasch etwas geschehen, um sie zu trösten. Über dieser Sorge hatte er den Gaukler vergessen; er winkte rasch den Brezelmann herbei, der sowieso recht unzufrieden dreinschaute, weil die Leute heute über die hausbackenen Kuchen ganz auf seine Ware vergaßen.

Als er nun jedem der Kleinen eine schöne Zuckerbrezel in die Hand gedrückt hatte, hörte das Weinen sogleich auf; aber Anastasius tat sich damit nicht genug, sondern meinte, daß dies eine schöne Gelegenheit wäre, um seinerseits ein Zauberstückchen zu tun, aber eines nach seiner Art. Und so gab er seinem Zauberstab nur einen ganz leisen Schwung und da fingen die Brezel in den Händen der Buben an zu wachsen und wurden größer und größer und erst als Anastasius merkte, daß die Kleinen von der süßen Last fast

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Rudolf Slawitschek: Anastasius Katzenschlucker, der große Zauberer. Vlg. des Deutschen Kulturverbandes, 1929, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Katzenschlucker.djvu/75&oldid=- (Version vom 27.12.2023)