Groschen klirrten in hellen Haufen auf den Zinnteller, die elende Holzstiege bog sich unter der drängenden Menge und im nächsten Augenblick war der Platz vor der Bude leer. Alles war hineingeströmt, nur Anastasius stand dort allein und rieb sich zufrieden die Hände. Schließlich legte auch er drei wohlgezählte Groschen auf den Zinnteller und trat in das Innere.
Dort gab es wirklich Wunder über Wunder zu sehen. Der Gaukler vertraute nun blindlings seiner Macht und blieb der Neugier seiner Zuschauer nichts schuldig. Zunächst verwandelte er sein mageres Hündchen, das bisher seine schäbigen Habseligkeiten zu hüten hatte, in einen brüllenden Löwen, daß alles fluchtartig dem Ausgang zustrebte. Aber schon quiekte dort, wo gerade noch der Löwe seine Pranke gehoben hatte, ein kleines Mäuschen. Dann holte er einem Bübchen eine zischende Schlange aus der Nase und
Rudolf Slawitschek: Anastasius Katzenschlucker, der große Zauberer. Vlg. des Deutschen Kulturverbandes, 1929, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Katzenschlucker.djvu/72&oldid=- (Version vom 21.5.2018)