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Schmeißfliegen, wie sie in den Fleischbänken sind! Ob er nicht vielleicht auch Maikäfer frißt?“

Immer größer wurde die Kinderschar, die sich um den Grünen drängte, immer kecker die Spottreden, immer lauter das Gelächter, immer hilfloser und verzweifelter der Meister Fridolin. Schließlich war ihm gar das Weinen nahe. Schrittweise trat er vor der jubelnden, lachenden Menge, in die sich schon mancher Erwachsene mengte, den Rückzug an und sprang schließlich mit ein paar langen Sätzen wieder zum Stadttore hinaus.

Den ganzen Tag strich er in Feld und Wald herum, versteckte sich vor jedem Menschen, dessen er nur von weitem ansichtig wurde, und übernachtete schließlich in einem alten leeren Heuschupfen. Am liebsten wäre er gleich zu Anastasius gelaufen, aber er traute sich nicht hin. Erst als ihm am nächsten Morgen die junge Sonne warm über die nachtmüden Glieder strich, brachte er den Mut dazu auf und zog schüchtern an der Glocke des Schneckenhauses. Anastasius öffnete ihm, die Pfeife im Munde, lächelte ihn freundlich an und sagte:

„So spät erst, Meister Fridolin? Ich hatte Euch schon gestern erwartet! Also, was für eine Farbe wäre jetzt angenehm?“

Solch freundlichen Empfang hatte der Kaminfeger nicht erwartet. Er hatte sehr vor dem Zorne des Zauberers gebangt und wäre gar nicht überrascht gewesen, wenn ihn Anastasius ohne viel Federlesens vor die Türe gesetzt hätte; daß er sich noch einmal eine Farbe aussuchen dürfe, das hatte er in seinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt. Nun aber stotterte er heraus:

„Wenn der Herr Zauberer es nicht übel vermerken würden, so möchte ich um ein schönes Himmelblau gebeten haben!“

Anastasius nickte Gewährung und über ein Weilchen marschierte ein lichtblauer Kaminfeger, vergnügt ein Liedlein pfeifend, der Stadt zu. Aber diesmal ging die Zugbrücke in die Höhe, als er noch ein beträchtliches Stück entfernt von ihr war. Der Torwächter war vom Auslug weg zum Turmfenster gestürzt, das der

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Rudolf Slawitschek: Anastasius Katzenschlucker, der große Zauberer. Vlg. des Deutschen Kulturverbandes, 1929, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Katzenschlucker.djvu/60&oldid=- (Version vom 21.5.2018)