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lesen, daß Bürgermeister und Rat der Stadt Budweis beschlossen hätten, ihn als einen gefährlichen Mann aus der Stadt zu verbannen und ihm für alle Zeiten die Rückkehr zu verbieten. Er habe alsogleich das Weichbild der Stadt zu verlassen und nichts mitzunehmen, als was er gerade am Leibe trug und einen warmen Mantel gegen die Unbilden der Witterung. Sein ganzes Vermögen aber samt Haus und Laden sei der Bürgerschaft verfallen und werde zum Ankauf von Katzen verwendet werden, damit jedes Haus, das durch seine Schuld dieser nützlichen Mäusejäger beraubt worden sei, wieder seine Hauskatze erhalte.

So, nun wußte er es, und den Rest sagte ihm der Ratsdiener mit einer Stimme, die etwas Angst, aber noch mehr Bewußtsein seiner Würde und Bedeutung verriet:

„In einer Stunde werde ich Euch über Auftrag des Herrn Bürgermeisters mit der großen Ratskutsche abholen und Euch persönlich einen halben Tag weit von der Stadt wegbringen. Und damit Ihr mir nicht erst Eure Künste versucht, Herr Zauberer, so sage ich es Euch gleich, daß das ganz umsonst wäre; denn der Herr Oberzauberer Löwenlippe, den sich der Herr Bürgermeister von Freistadt mitgebracht hat, ist stärker und geschickter als Ihr, und der hat Euch das Handwerk bis auf weiteres gelegt. Aber er ist Euch, um es im Vertrauen zu sagen, trotzdem nicht übel gesinnt und behandelt Euch sozusagen als seinen Kollegen. Denn eigentlich solltet Ihr wirklich und wahrhaftig aufgeknüpft werden. Die alte Kathrine, was des Herrn Bürgermeisters Köchin ist, behauptet, daß der Kater Schnurr-murr das ausdrücklich verlangt und seinem Herrn einen großen Tanz gemacht habe, als der nicht gleich zustimmen wollte. Das ist natürlich nur ein dummes Gerede von der alten Kathrine, denn ein unvernünftiges Tier kann natürlich nicht reden. Aber soviel ist sicher, daß der geheime Oberstadtzauberer aus Freistadt darauf bestanden hat, daß Ihr nur verbannt werdet. Ja noch mehr, er hat es durchgesetzt, daß Euch die große Stadtkutsche zur Abreise beigestellt werde, weil sie gut zu verschließen

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Rudolf Slawitschek: Anastasius Katzenschlucker, der große Zauberer. Vlg. des Deutschen Kulturverbandes, 1929, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Katzenschlucker.djvu/26&oldid=- (Version vom 15.6.2022)