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Nacht besinnen, dann beschloß er, den Fischfang gleich wieder fortzusetzen.

Aber was war denn das? Man hörte ganz deutlich vom Platze her viele Menschenstimmen. Ach, wahrscheinlich hatten sie sich Kähne und Flöße geholt und besorgten jetzt ihre Marktgeschäfte auf diese Art. Das mußte spaßig anzusehen sein, wenn die Gemüsehändler und die Obst- und Butterweiblein auf diese Art über den Marktplatz ruderten! Mit beiden Füßen zugleich sprang Anastasius aus dem Bette, um sich an diesem köstlichen Anblick zu erfreuen, und blieb im nächsten Augenblicke mit offenem Munde am Fenster stehen: Der Marktplatz war jetzt so staubtrocken wie vordem und die Bürger spazierten behaglich darauf herum, als ob gar nichts geschehen wäre.

Also, da sollte doch gleich das Donnerwetter dreinschlagen! Das mußte sofort wieder in Ordnung gebracht werden, denn die Fische so zum Fenster heraus fangen war doch ein gar zu schönes Vergnügen! Und schon schwang er den Zauberstab und wollte sein Sprüchlein sagen, da merkte er mit Schrecken, daß eine unsichtbare Hand ihm den Stab aus der Hand zu nehmen schien, sodaß er die Bewegung nicht zu Ende führen konnte. Der Zauberstab blieb in der Luft hängen und fiel dann nach einer kleinen Weile langsam zur Erde. Wie betäubt starrte Anastasius das Geschehnis an. War das schon das Ende seiner Kraft oder war es nur eine vorübergehende Hemmung, die überwunden werden konnte?

Ein starkes Klopfen an der Tür unterbrach seine Gedanken. Da stand der Ratsdiener vor ihm und übergab ihm einen Brief, der mit einem großen roten Siegel verschlossen war. Darin war zu

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Rudolf Slawitschek: Anastasius Katzenschlucker, der große Zauberer. Vlg. des Deutschen Kulturverbandes, 1929, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Katzenschlucker.djvu/25&oldid=- (Version vom 21.5.2018)