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Ein Zauberer hat es sehr leicht, wenn ihn irgendein Verlangen überkommt. Im nächsten Augenblick wimmelte es in dem Wasser dort unten von Fischen aller Art; Anastasius aber hielt eine Angel in der Hand, ein Fischlegel stand neben ihm und an einer eisernen Kette hing vom Hausgiebel eine Pfanne mit brennendem Pech bis an den Wasserspiegel herunter.

In aller Behaglichkeit konnte nun Anastasius vom Fenster aus Fische fangen. Das tat er denn auch und ließ sich durch das Geschrei der durch den Nachtwächter aufgescheuchten Bürger nicht weiter stören. Aus allen Fenstern der Häuser am Marktplatze schauten verschlafene, weißbemützte Gesichter und dort, wo die Gassen in den Platz mündeten, standen ganze Scharen am Ufer des neuentstandenen Teiches.

Sie staunten alle mächtig über das Wunder; als sie aber des Fischers am Fenster ansichtig wurden, da ging ihnen mit einem Male ein Kirchenlicht auf: Jetzt wußten sie, wer ihnen den Katzenbraten beschert und den Marktplatz in einen See verwandelt

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Rudolf Slawitschek: Anastasius Katzenschlucker, der große Zauberer. Vlg. des Deutschen Kulturverbandes, 1929, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Katzenschlucker.djvu/21&oldid=- (Version vom 21.5.2018)