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aller Art, mit Stangen und Schaufeln, mit Mistgabeln und Besen ging man den armen Langohren zu Leibe. Ja, die drei Stadtsoldaten, welche die Wache am Prager Tor hielten, hatten gar die alte Feldschlange geladen und ihre Ladung hinter einem Hasen hergeschossen, der sich vor seinen Verfolgern durch die Flucht zum offenen Stadttor hinaus zu retten suchte.

Es war ein besonders großer Hase mit einem ganz dunklen Fell. Und wenn ihn die Kanonenkugel wirklich getroffen hätte, so würde diese Geschichte ganz anders ausfallen. Denn, daß ihr es nur gleich wißt, dieser Hase war niemand anderer als der schwarze Kater des Herrn Bürgermeisters. Und mit dem war nicht zu spassen, weder mit dem Bürgermeister noch mit dem Kater.

Vorläufig ging aber die fröhliche Jagd in den Gassen und Häusern weiter und in den nächsten Tagen duftete es überall nach Hasenbraten. Die Felle der zahlreichen Opfer der letzten Jagdtage hingen an allen Küchenfenstern zum Trocknen.

Auf diesen Augenblick hatte Anastasius gewartet, denn jetzt erst sollte sich seine Rache erfüllen. Die braven Bürger sollten nicht nur wirkliche Katzenschlucker geworden sein, sie sollten es auch wissen! Und darum schwang er wieder seinen Zauberstab und sprach:

„Was von den Hasen noch da ist, soll wieder zu Katzen werden!“

Und siehe da! Wo immer an einem Fenster der Stadt vor einem Augenblick noch ein Hasenbalg gehangen war, da hing nun

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Rudolf Slawitschek: Anastasius Katzenschlucker, der große Zauberer. Vlg. des Deutschen Kulturverbandes, 1929, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Katzenschlucker.djvu/14&oldid=- (Version vom 21.5.2018)