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Giuseppe Salviati.

Gius. Porta, gen. Gius. Salviati, geb. zu Castelnuovo di Garfagnana um 1520, gest. zu Venedig um 1575, war Schüler des Fr. Salviati, dessen Beiname daher auch auf ihn übertragen wurde. Thätig zumeist in Rom und Venedig; gleichwohl, wie schon Lanzi hervorhob, seinem Kunstcharakter nach im wesentlichen Florentiner geblieben.

Christus von Engeln beweint. 86. (352.) 5 b.

Ueber weissem Linnen am Rande des Grabes lehnt der Leichnam des Herrn. Der Engel links an seinem Haupte trägt ein blaues, derjenige rechts zu seinen Füssen, welcher die herabhängende Linke küsst, ein rotes, der in der Mitte, welcher weinend die Hände ringt, ein grünes Gewand.

Leinwand; h. 1.08½; br. 0,87. – 1742 aus der Sammlung Carignan in Paris. – Vom alten Dresdener Galeriewerk (II, 1757 , Text p. XV) und neuerdings von Lermolieff (S. 228) als Werk Giuseppe Salviati’s anerkannt; dagegen im Inv. Guarienti N. 271 und im Inv. 1754 I 248 als Werk Francesco Salviati’s bezeichnet. Die Verwandtschaft mit dem von uns diesem Meister zugeschriebenen Bilde N. 85 tritt deutlich genug hervor, um mindestens den Schulzusammenhang ausser Zweifel zu stellen. – Gestochen von P. Tanjé ☼ II, 12. – Phot. Ges.

Battista Naldini.

Geb. zu Fiesole 1537, begraben zu Florenz den 18. Februar 1590 (Vasari, ed. Mil. VII p. 610 Anm.). Schüler Pontormo’s. Thätig in Florenz und längere Zeit in Rom.

Die Anbetung der Hirten. 87. (68.) B 3.

Rechts der Stall in römischer Ruine, links die Landschaft, über welcher am nächtlichen Himmel die Engelchöre erscheinen. Vorn in der Mitte liegt das Kind. Mit anbetend erhobenen Händen knieet Maria hinter ihm. Links und rechts vorn aber knieen die Hirten.

Ital. Pappelholz; h. 0,81½; br. 0,63½. – 1738 durch Rossi aus Italien als Werk Raphael’s. Doch schon im Inv. 1754, I 386 als „Scuola Fiorentina“. Gegenstück zum folgenden.

Die Anbetung der Könige. 88. (69.) B 3.

Maria sitzt mit dem Kinde rechts unter Säulenruinen. Links nahen die Könige mit ihrem Gefolge. Der älteste König ist anbetend niedergesunken. Rechts vorn ein Säulenschaft und ein korintisches Capitäl.

Ital. Pappelholz; h. 0,81; br. 0,63½. – Gegenstück zum vorigen; doch erst drei Jahre später, 1741, durch Rossi aus Italien.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/89&oldid=- (Version vom 20.8.2021)