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Ursprünglich den Schülern Giov. Bellini’s in Venedig parallel entwickelt; später in Wechselbeziehung zur deutschen und niederländischen Schule getreten. Thätig in Venedig, in Nürnberg, in den Niederlanden.

Der segnende Heiland. 57. (1875.) 2 b.

Brustbild nach rechts auf schwarzem Grunde. Die Rechte hält Christus segnend erhoben, in der Linken hält er ein kleines Kreuz. Sein blondes Haar fällt in Locken auf seine Schulter herab.

Lindenholz; h. 0,61; br. 0,48. – Nach H. aus der Kunstkammer. Zuerst nachgewiesen im Katalog von 1843. Hier und noch in H.’s ersten Auflagen falscherweise dem Lukas van Leyden, seit der Auflage von 1872 richtig dem Jacopo de’ Barbari zugeschrieben. Vgl. auch Lerm. S. 169–170.

Die heil. Katharina. 58. (1876.) 2 c.

Kniestück nach rechts auf schwarzem Grunde. Die Heilige legt ihren rechten Arm auf’s Rad und hält ihre Palme in der Linken.

Lindenholz; h. 0,50½; br. 0,30. – Gegenstück zum folgenden. – Beide zuerst nachweisbar im Katalog von 1846. Als Werke Barbari’s zuerst durch J. Renouvier im Kunstblatt 1854 S. 99 bezeichnet; von H. wurde diese richtige Bezeichnung seit dem Verzeichniss von 1872 angenommen. Vgl. auch Lerm. S. 169–170.

Die heil. Barbara. 59. (1877.) 2 c.

Kniestück nach links auf schwarzem Grunde. Die Heilige hält ihren Turm mit beiden Händen vor sich.

Leinwand; h. 0,42½; br. 0,27½. – Zuerst nachweisbar im Katalog von 1846. Gegenstück zum vorigen. – Vgl. die Bemerkungen zu diesem.

Andrea Previtali.

Andrea Cordella, Cordeliaghi, auch Andrea Bergomensis, in der Regel Previtali, geb. um 1480, Schüler Giov. Bellini’s in Venedig, liess sich 1515 in Bergamo nieder, starb dort am 7. November 1528. Thätig in Venedig und Bergamo.

Maria mit dem Kinde und Johannes. 60. (239.) 2 a.

Kniestück. Maria sitzt vor dunklen Ruinen auf einer Steinbank und hält auf ihrem Schoosse das nackte Christuskind, welches sich, das rechte Händchen an den Lippen, dem Johannesknaben zuwendet, der rechts mit auf der Brust gekreuzten Armen als Halbfigur sichtbar ist. Rechts üppige grüne Parklandschaft mit einem Schlosse. Bez. links unten auf dem Zettel M. D. X. und (in fragmentirter Cursivschrift) Andreas Bergomensis pinxit.

Ital. Pappelholz; h. 0,75½; br. 1.06. – 1874 aus der Sammlung Barker, London. Vorher Galerie Manfrin in Venedig. – Phot. Braun IV. 10. – Phot. Ges.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/78&oldid=- (Version vom 20.8.2021)