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Darunter die Unterschrift ABUNDANTIA. Unten im Sockel: grau in grau auf rotem Grunde ein auf dem Rücken liegender Säugling, dem eine dem Füllhorn entkrochene Schlange auf der Brust liegt. Rechts: Die Miseria, eine alte Frau im Mantelschleier, an deren Brust, Schooss und Knie sich vier grössere und kleinere Kinder verschmachtend anschmiegen. Rechts neben ihr ein kahler Baum. Unter ihr die Unterschrift MISERIA. Unten im Sockel: grau in grau auf rotbraunem Grunde ein schlummernder Jüngling, zu dessen Füssen zwei Vögel ein Tuch von einem Füllhorn ziehen. Bezeichnet unten in der Mitte: WISLICENUS.

Leinwand; h. 1,76; br. 1,93. – 1852 aus dem Akademiefonds erworben. – Es war das erste Bild des Meisters.

Entwurf zu einem Theatervorhang. 2307. (2261.) C.-Z.

In der Mitte wird Apollon als Vertreter der dramatischen Muse mit der Leyer in der Linken, dem Spiegel in der Rechten, auf einem von zwei weissen Rossen gezogenen Wagen gen Himmel getragen. Darüber in den Wolken die drei Parzen im Schutze der Zeit, einer weiblichen Flügelgestalt, welche das Richtschwert in der Rechten, den Lorbeerkranz in der Linken hält. Links schweben die Laster, rechts schweben die Tugenden. Vorn links sitzt Mephistopheles. Vorn rechts sitzen ein tragischer Held und eine tragische Heldin. Im unteren Rande sechs Medaillons mit den Köpfen Gluck’s, Lessing’s, Aeschylos’, Sophokles’, Molière’s, C. M. v. Weber’s.

Leinwand; h. 1,45½; br. 1,36. – 1879 von der Generaldirection der Galerie überwiesen. – Bei der Concurrenz für den Vorhang des neuen Dresdener Theaters prämiirt.

Karl Fr. Schick.

Geb. den 17. April 1826 zu Hilpertsau; gest. den 26. Juni 1875 zu Tretenhof. Schüler der Düsseldorfer Akademie. Später studirte er in Italien besonders die venezianischen Meister.

Susanna im Bade. 2308. (2264.) 24 d.

Susanna sitzt, im Begriffe nach links zu entfliehen und mit ihrem abgeworfenen Purpurgewande ihre Blösse zu decken, unter schattigen Bäumen auf dem Rande des Badebrunnens. Rechts hinter demselben erscheinen die beiden lüsternen Alten. Bezeichnet links unten: C. SCHICK.

Leinwand; h. 1,04; br. 1,28. – 1877 von der Wittwe des Künstlers gekauft.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 724. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/756&oldid=- (Version vom 7.9.2023)