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Jacob vor Pharao. 1605. (1364.) K 3.

Der Beherrscher Aegyptens sitzt rechts, nach links gewandt, im Hermelinmantel und hohem Turban, auf seinem Thronsessel. Neben ihm steht Joseph in weissem Rocke und hohem Turban und stellt seinen alten Vater Jacob vor, der in tiefrotem Rocke links im Vordergrunde kniet.

Leinwand; h. 1,70; br. 2,14. – Inventar Guarienti (vor 1753) N. 400; bereits als „Bol.“ – Gest. von E. G. Krüger ☼ III, 9.Phot. Braun IV, 35 u. Phot. Ges.

Männliches Bildniss. 1606. (1365.) K 1.

Wie es heisst, des Künstlers Selbstbildniss. Brustbild nach rechts auf graubraunem Grunde. Roter Rock, schwarzer Mantel. Langes, auf die Schultern herabfallendes Haar unter breitem, schwarzem, die Stirn beschattendem Hute.

Leinwand; h. 0,63; br. 0,48. – Inv. 1722, A 64, als Rembrandt. – Ph. Br. XV, 29.

Jacob van Dorste (vielleicht der Rembrandtschüler Drost).

Am 22. Dec. 1667 machte der „Kunstschilder“ Jacobus v. Dorsten zu Amsterdam sein Testament (Bredius N. N.). Literarisch ist nur ein gewisser Drost bekannt, welcher um 1638 Schüler Rembrandt’s in Amsterdam gewesen sein, später aber mit J. van der Meer d. j. und Karl Loth Italien besucht haben soll. Dass beide identisch seien, erscheint nicht ganz ausgeschlossen. Vgl. die Anm.[WS 1]

Ein Mann im Hute. 1607. (1427.) 14 a.

Halbfigur im Profil nach links, auf bräunlichem Grunde. Der Dargestellte, dessen Gesichtsfarbe ganz goldig angehaucht ist, trägt einen graugelben Bart, einen braunen Rock, einen dunklen Hut. Bezeichnet rechts in der Mitte:

Eichenholz; h. 0,74; br. 0,59½. – Inv. 1722, A 11. als „ein Bauernkopf von Rembrandt.“ Die Bezeichnung ergab (seit dem Katalog von 1862) den wahren Urheber. Dieser J. van Dorste war, wie unser Bild beweist, ein Rembrandtschüler; das „Drost“ bezeichnete Bild in Cassel könnte wohl von derselben Hand herrühren.

Merkur den Argus einschläfernd. 1608. (1429.) M 3.

Kniestück. Der alte graubärtige, halbnackte Wächter der Jo sitzt, auf seinen Hüterstab gelehnt, nach rechts gewandt, auf einem Steine und ist im Begriffe einzunicken. Rechts neben ihm bläst Merkur, der Götterbote, in rotem Mantel und ziegelrotem Flügelhute die einschläfernde Flöte.

Leinwand; h. 1,16½; br. 0,98½. – 1748 durth B. Benzoni aus Venedig. – Schon im Inventar Guarienti (vor 1753) N. 422 als „Drost.“ Wenn dieser mit Loth in

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Ergänzung siehe Berichtigungen und Zusätze: Seite 510 zu Jacob van Dorste. Nach noch neuerer Mitteilung des Herrn Abraham Bredius in Amsterdam ist der Rembrandt-Schüler Drost sicher ein anderer Meister, da sich herausstellt, dass sein Taufname „Cornelis“ war. Jedenfalls bleiben Cornelis Drost und Jacob van Dorste ihrer Kunstweise nach sich nahe stehende Meister.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 510. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/542&oldid=- (Version vom 11.9.2023)