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Eichenholz; h. 0,65; br. 0,55½. – 1875 im Kunsthandel aus Amsterdam. – Bis Bredius den richtigen Namen unseres Monogrammisten entdeckte, nannte man ihn bald (wie bei H.) Corn. Pottenburg, bald Corn. Pierson, bald Clara Peeters, bald gar Pietro Candido. Unser Bild, welches einer ziemlich frühen Zeit des Meisters angehört ist farbiger und fester gemalt, als seine meisten übrigen bekannten Bilder.

Pieter van Laer.

Genannt Bamboccio. Geb. um 1590 zu Haarlem (nicht zu Laaren bei Naarden), gest. nach 1658. Nach Bertolotti (Artisti Belgi ed Olandesi a Roma, Firenze 1880, p. 119–124, 128–138) ist er nachweislich zwischen 1631 und 1637, wahrscheinlich aber ist er schon seit 1623 in Rom gewesen. Nach Sandrart ist er 1639 heimgekehrt und hat dann noch fünf Jahre in Haarlem gearbeitet. Doch besitzt z. B. das Berliner Museum eine Zeichnung seiner Hand mit der Jahreszahl 1658. Er war der Vater der Darstellungen aus dem niedern italienischen Volksleben.

Am Weinfass unter der Stadtmauer. 1369. (1402.) 8 a.

Rechts unter der hohen, alten, mit einem Rundturm ausgestatteten Mauer ist ein Weinfass aufgestellt, an dem ein Mann im Hute einer jungen Frau ein Glas einschenkt. Links vorn hocken Kartenspieler am Boden. In der Mitte ein Hund und eine Hündin.

Leinwand auf Eichenholz geklebt; h. 0,37; br. 0,48. – Inv. 1754, II 876.

Das Kugelspiel (Boccia). 1370. (1403.) 9 c.

Links die Berglandschaft, rechts schlichte Gebäude. In der Mitte des Hofes stehen zwei Lasttiere. Vorn spielen Landleute das Bocciaspiel. Diejenigen zur Linken werfen die Kugeln.

Leinwand; h. 0,49½; br. 0,64½. – Inventar Guarienti (vor 1753) N. 194.

Römisches Gesindel im Klosterhofe. 1371. (1404.) 12 a.

Rechts an der Kirchenpforte werden Speisen an Arme verteilt. Vorn im Hofe buntes Treiben. Rechts verzehren Bettler ihre Speisen, links hocken Kartenspieler. In der Mitte stiehlt ein Betteljunge einer Frau, die einen Korb auf dem Kopfe trägt, eine ihrer Trauben. Durch den Rundbogen in der Mitte des Bildes blickt man in’s Freie.

Leinwand; h. 0,74; br. 0,98. – Inventar Guarienti (vor 1753) N. 1639.

Die Lohnauszahlung. 1372. (1406.) 8 a.

Rechts unter der dunklen Mauer steht der Hausvater im Turban hinter dem Zahltisch und zahlt seinen von links herantretenden Arbeitern ihren Lohn aus. Links vorn sitzt einer am Boden und zählt sein Geld. Links im Hintergrunde die Landschaft, über welcher die Sonne gelb durch graue Wolken zu brechen versucht.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 437. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/469&oldid=- (Version vom 12.9.2023)