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Leinwand; h. 1,68; br. 2,38½. – Inv. Guarienti (vor 1753) N. 337 als Original. Doch erscheint die Technik und Modellirung nicht klar und fest genug für Caravaggio selbst. Mit Recht als Original bezweifelt von Unger und Meyer im Allg. Künstler-Lexikon I, S. 622, N. 83, und von Bode bei v. Zahn VI, S. 197. – Vielleicht von Bart. Manfredi (1580–1617), dem Schüler Caravaggio’s. – Phot. Ges.

Die Wahrsagerin. 412. (195.) F 3.

Sieben lebensgrosse Figuren. Kniestück. Links steht, nach rechts gewandt, der junge Mann, dem die braune Zigeunerin aus den Linien der Hand weissagt. Neben ihnen eine zweite Zigeunerin und ein zweiter junger Mann. Rechts sitzen zwei junge Leute am Tische beim Brettspiele. Ganz rechts hinter ihnen steht ein rotbärtiger Zuschauer.

Leinwand; h. 1,37½; br. 2,01. – 1749 aus der K. Galerie zu Prag als Original. Vgl. jedoch die Bemerkungen zum vorigen Bilde, die auch für dieses gelten.

Petrus, den Heiland verleugnend. 413. (197.) 34 c.

Kniestück. Der Apostel steht in der Mitte am Kohlenfeuer und erhebt, seine Verleugnung bekräftigend, die Linke. Links eine Magd und ein Wächter. Rechts vorn ein schlafender junger Mann. Hinter ihm ein älterer, welcher dem Apostel mit dem Finger droht.

Leinwand; h. 1,26½; br. 1,74½ – 1746 als Original aus der herzogl. Galerie zu Modena. Jedoch schon in Modena selbst ohne Autornamen (Venturi, p. 358); und auch bei H. nur frageweise als Caravaggio. Nach Unger und Meyer (Allg. Künstler-Lexikon I, S. 622, N. 79) „sicher nicht von Caravaggio selbst“. Vielleicht, wie die vorigen, von Manfredi.

Am Spieltische. 414. (198.) 34 c.

Kniestück. Links ein Mann im Federhut, rechts ein bunt gekleidetes Mädchen im Kopftuch und mit hochrotem Korallenhalsband. Beide halten ihre Karten in der Hand. Zwischen ihnen zwei Zuschauer.

Leinwand; h. 1,23; br. 1,72½. – H. übersah, dass auch dieses Bild 1746 mit aus der herzogl. Galerie zu Modena gekommen. Venturi, p. 359. Inv. Guarienti N. 68. – Damals galt es als Original Caravaggio’s. Doch schon bei H. als solches bezweifelt. Es ist in der That noch schwächer, als die vorigen.

Domenico Feti.

Geb. zu Rom 1589, gest. um 1624 zu Venedig. Schüler des Florentiners Ludovico Cardi während dessen Aufenthalt in Rom. Später im Anschluss an die Naturalisten, wie Michelangelo da Caravaggio, weiterentwickelt. Thätig in Rom, Mantua und Venedig.

David mit dem Haupte Goliath’s. 415. (107.) C 2.

Der junge Sieger sitzt im Hemde, mit einem Felle über die Schulter, einem roten Federbarett auf dem Haupte, nach links gewandt auf einem Steine. Die Rechte stützt er auf das ungeheure Schwert. In der gesenkten Linken hält er das abgeschlagene Haupt.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/192&oldid=- (Version vom 13.9.2022)