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333 III. Absch. System der transcendent. Ideen. 333
Des
Ersten Buchs der transscendentalen
Dialectik
Dritter Abschnitt.
System der transscendentalen Ideen.

Wir haben es hier nicht mit einer logischen Dialectik zu thun, welche von allem Inhalte der Erkentniß abstrahirt und lediglich den falschen Schein in der Form der Vernunftschlüsse aufdekt, sondern mit einer transscendentalen, welche, völlig a priori, den Ursprung gewisser Erkentnisse aus reiner Vernunft und geschlossener Begriffe, deren Gegenstand empirisch gar nicht gegeben werden kan, die also gänzlich ausser dem Vermögen des reinen Verstandes liegen, enthalten soll. Wir haben aus der natürlichen Beziehung, die der transscendentale Gebrauch unserer Erkentniß, sowol in Schlüssen, als Urtheilen, auf den logischen haben muß, abgenommen: daß es nur drey Arten von Dialectischen Schlüssen geben werde, die sich auf die dreyerley Schlußarten beziehen, durch welche Vernunft aus Principien zu Erkentnissen gelangen kan, und daß in allen ihr Geschäfte sey, von der bedingten Synthesis, an die der Verstand iederzeit gebunden bleibt, zur unbedingten aufzusteigen, die er niemals erreichen kan.

 Nun ist das allgemeine aller Beziehung, die unsere Vorstellungen haben können, 1) die Beziehung aufs Subiect, 2) die Beziehung auf Obiecte und zwar, entweder

erst-
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Immanuel Kant: Critik der reinen Vernunft (1781). Johann Friedrich Hartknoch, Riga 1781, Seite 333. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kant_Critik_der_reinen_Vernunft_333.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)