Seite:Kandide (Voltaire) 108.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Voltaire: Kandide. Erster Theil

Jezt hatte Kandide keinen andern Gedanken, fühlte keinen andern Drang, als all’ seine Hämmel mit ihren Kostbarkeiten Barones Gundchen zu Füssen zu legen. Nunmehr können wir den Guvernör von Buenosayres bezahlen, wenn er sich’s untersteht, auf meine unschäzbare Gunde einen Preis zu sezen, sagte er. Wir wollen nach Karolina gehn, uns daselbst einschiffen, und hernach zusehn, was für ein Königreich wir uns kaufen können.


Neunzehntes Kapitel.
Was ihnen zu Surinam begegnet, und wie Kandide mit Martinen bekannt wird.

Die erste Tagreise lief recht vergnügt ab. Der Gedanke mehr Schäze zu besizen, als ganz Asia, Europa und Afrika zusammen aufzubringen vermögen, gab ihnen Mut und Stärke. Der glühende, liebetrunkne Kandide schnizte in jeden Baum den Namen Kunegunde.

Bei der andern Tagreise ging’s schon viel schlimmer. Zwei von ihren Hämmeln blieben in Morästen stekken, und sanken mit ihrem Gepäk

Empfohlene Zitierweise:
Voltaire: Kandide. Erster Theil. Berlin: Christian Friedrich Himburg. 1782, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kandide_(Voltaire)_108.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)