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Voltaire: Kandide. Erster Theil

Ort, wo er sich hinflüchten sollte, wusst’ er nicht.


Vierzehntes Kapitel.
Wie Kandide und Kakambo in Paraguai von den Jesuiten aufgenommen worden.

Kandide hatte von Cadix einen Bedienten mitgebracht, wie man deren viel auf den Spanischen Küsten und in den Kolonien antrift; einen Viertelspanier, von einem Mestizen[1] in Tukumann erzeugt. Er war Kohrknabe gewesen, dann Schulaufwärter, Matrose, Mönch, Buchhalter, Soldat, und war endlich Lakai geworden; er hies Kakambo und hing sehr an seinem Herrn, weil er eine gar gute liebe Seele war. Dieser sattelte in der grössten Geschwindigkeit die beiden Andalusischen Pferde. Wollen dem Rat der alten Mutter folgen, lieber Herr, sagte er, und zujagen, was nur’s Zeug hält, ohn’ uns umzusehn.

  1. Mestize, zu Teutsch Mischling, ist von einem Spanier und einer Indierin Geborner
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Voltaire: Kandide. Erster Theil. Berlin: Christian Friedrich Himburg. 1782, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kandide_(Voltaire)_072.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)