Können so den Fisch nicht fangen,
Auch mit Eifer ihn nicht haschen.
Gingen zu der Fluth die Brüder,
Männer gingen zu dem Netze,
Stoßen es und drängen’s vorwärts,
Ziehen es und schleppen’s weiter
An den Busen, an den Klippen,
Können jenen Fisch nicht fangen,
Den so sehr sie nöthig haben,
Nicht erschien der Hecht, der graue,
Aus des Busens stillem Wasser,
Auch nicht aus dem großen Meere:
Kleine Fische, weite Netze.
Darauf klagten schon die Fische,
Sprach der Hecht schon zu dem Hechte,
Fragt’ der Schnäpel von dem Kühling,
„Sind schon todt die braven Männer,
Kalew’s Söhne schon gestorben,
Die von Lein die Netze stricken,
Sie aus Flachsesfäden fügen,
Sie, die Scheucher mit dem Stabe,
Die den langen Stock bewegen?“
Hört’s der alte Wäinämöinen,
Redet selber diese Worte:
„Nicht gestorben sind die Helden,
Einer starb, zwei sind geboren,
Die da bessre Stangen haben,
Die mit längerm Stabe scheuchen,
Mit dem Netze doppelt schrecklich.“
Elias Lönnrot, Anton Schiefner (Übers.): Kalewala, das National-Epos der Finnen. Helsingfors: J. E. Frenckell & Sohn, 1852, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kalewala,_das_National-Epos_der_Finnen_-_278.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)