Möchte aus dem Bauch zur Erde,
Nach der Heimath wieder wandern!“
Selbst Wipunen reich an Liedern
Redet Worte solcher Weise:
„Manches habe ich verzehret,
Nie doch einen Mann dergleichen,
Wie den alten Wäinämöinen,
Bist geschickt hereingekommen,
Thuest gut, daß du nun gehest.“
Selber Antero Wipunen
Öffnet nun die Backenknochen,
Giebt dem Munde größre Weite,
Machet auf des Mundes Winkel,
Selbst der alte Wäinämöinen
Aus dem Bauch des Krafterfüllten,
Aus des Zauberkund’gen Innerm,
Gleitet eilends aus dem Munde,
Schlüpft behende auf die Fluren
Wie ein muntres, goldnes Eichhorn,
Wie der Marder mit der Goldbrust.
Ging nun weiter fort des Weges,
Kam zur Esse seines Schmiedes,
Sprach der Schmieder Ilmarinen:
Hast die Sprüche du erhalten,
Um des Bootes Rand zu zimmern,
Um den Hinterstamm zu binden,
Um den Vorderstamm zu fügen?“
Wäinämöinen alt und wahrhaft
Redet selber diese Worte:
„Wohl erhielt ich hundert Worte,
Hörte tausend Zaubersprüche,
Offenbar verborgne Worte,
Ging dann hin zu seinem Boote,
Zu der Stätte weiser Arbeit,
Bringt das Boot gar bald zu Stande,
Bindet fest des Randes Leisten,
Arbeitet am Hinterstamme,
Fügt den Vorderstamm zusammen,
Ungezimmert ward der Nachen,
Ohne Spän’ das Boot so fertig.
Elias Lönnrot, Anton Schiefner (Übers.): Kalewala, das National-Epos der Finnen. Helsingfors: J. E. Frenckell & Sohn, 1852, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kalewala,_das_National-Epos_der_Finnen_-_095.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)