Seite:Kaethe (Kleist) 188.jpg

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Und Katharina heißt sie jetzt von Schwaben.“
(er durchblättert die andern Papiere).
Und hier: „Kund sei“ – Und hier: „das Schloß zu Schwabach“ –
(Kurze Pause).
Nun mögt ich vor der Hochgebenedeyten
In Staub mich werfen, ihren Fuß ergreifen,
Und mit des Danks glutheißer Thräne waschen.

KÄTHCHEN (setzt sich). Gottschalk, hilf, steh mir bei; mir ist nicht wohl!

GRAF VOM STRAHL (zu den Räthen). Wo ist der Kaiser? Wo der Theobald?

DER KAISER (indem beide ihre Mäntel abwerfen). Hier sind sie!

KÄTHCHEN (steht auf). Gott im hohen Himmel! Vater!

(sie eilt auf ihn zu; er empfängt sie).

GOTTSCHALK (für sich). Der Kaiser! Ei, so wahr ich bin! Da steht er!

GRAF VOM STRAHL.

Nun, sprich du – Göttlicher! Wie nenn’ ich dich?
– Sprich, las ich recht?

DER KAISER.

Beim Himmel, ja, das thatst du!
Die einen Cherubim zum Freunde hat,
Der kann mit Stolz ein Kaiser Vater sein!

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe, ein großes historisches Ritterschauspiel. Berlin: Realschulbuchhandlung, 1810, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kaethe_(Kleist)_188.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)