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Verscharrt, verwes’t, zerstiebt, als Myrthenstengel,
Von dem, was sie jetzt sah, im Winde flüstert;
So komm und sprich von Sanftmuth und Vergebung,
Pflicht und Gesetz und Gott und Höll’ und Teufel,
Von Reue und Gewissensbissen mir.

ROSALIE. Sie hat es schon entdeckt, es hilft zu nichts.

KUNIGUNDE.

Gift! Asche! Nacht! Chaotische Verwirrung!
Das Pulver reicht, die Burg ganz wegzufressen,
Mit Hund und Katzen hin! – Thu, wie ich sagte!
Sie buhlt mir so zur Seite um sein Herz,
Wie ich vernahm, und ich – des Todes sterb’ ich,
Wenn ihn das Affenangesicht nicht rührt;
Fort! In die Dünste mit ihr hin: die Welt,
Hat nicht mehr Raum genug, für mich und sie!

(ab)

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe, ein großes historisches Ritterschauspiel. Berlin: Realschulbuchhandlung, 1810, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kaethe_(Kleist)_168.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)