Seite:Kaethe (Kleist) 165.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Und denke du, du seist’s, die darin rauscht:
Und eben von dem Rand ins Becken steigend,
Erblickt mein Aug’ –

ELEONORE. Nun, was? wen? Sprich!

KÄTHCHEN.

Was sag’ ich!
Du mußt sogleich zum Grafen, Leonore,
Und von der ganzen Sach’ ihn unterrichten.

ELEONORE. Mein Kind! Wenn ich nur wüßte, was es wäre?

KÄTHCHEN.

– Doch ihm nicht sagen, nein, um’s Himmels willen,
Daß es von mir kommt. Hörst du? Eher wollt’ ich,
Daß er den Gräuel nimmermehr entdeckte.

ELEONORE.

In welchen Räthseln sprichst du, liebstes Käthchen?
Was für ein Gräu’l? Was ist’s, das du erschaut?

KÄTHCHEN.

Ach, Leonor', ich fühle, es ist besser,
Das Wort kommt über meine Lippen nie!
Durch mich kann er, durch mich, enttäuscht nicht werden!

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe, ein großes historisches Ritterschauspiel. Berlin: Realschulbuchhandlung, 1810, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kaethe_(Kleist)_165.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)