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Volks Fest, von Schießen und andere Lustspile.

[arx 396. Ao. 1485] Der Magistrat der Stadt St. Gallen hat zur Volcks Freude nicht nur eine
Schießeten, sondern auch ein Wetlaufen, Steinstosen, Lotteriespiele veranstaltet,
denen abenteuren (glückslustigen) wurden grose Preiße ausgesezt, z.b.
24 bogenschüzen von ein bis ƒ. 50, und 22 büchsen schützen von einem bis ƒ. 60.-
beyde mußten nach außgeschnidenen Wammes ärmeln mit freyen schwebenden
Arme, ohne an die brust oder achsel zulegen die Schüße thun.
      Das Zihl der bogen schützen war 340 Schuhe weit, das der büchsenschützen
716 Schu entfernt. Wer von den Männern der erste mit laufen, das 400 -
Schritte weit entfernte Ziel erreicht hatte, erhielt ƒ. 2.-, die Weibs Person
welche den andern in 200 Schritten vorgelaufen war, bekam ƒ. 1.-
So viel war auch der preis für Jene welche in dreymalen entweder einen
22 fündigen Stein zum weitesten geworfen, oder den größten Sprung gethan
hatten.      Auß dem Glückshafen konnte man für einen Krützer einlag ƒ. 50
gewinnen, welches unter 18 Treffern das höchste Loos war. Es kammen
auf die bekantmachung dieses Festes 3000 Mann zusamen.
[arx. 516 1529] Schreib die Stadt St. Gallen, auf Zürich, Konstanz, Lindau, Bischofzell, und auch
Appenzell eine offentliche Schießet auß, welchem auch die Reformatoren Ulrich
Zwingly, u. Pelikan, Leo Jud, und der ehemalige abt von Kapel beywohnten,
die Gottshausleute beschenckten die Zürcher mit dem größten ochsen, der
im Land zufinden, u. bey ƒ. 29 werth war, es Tanzten 80 - Jährige greisen
munter bey dieser Feyerlichkeit.
      Siehe hier im 36 - blat ähnliche Lustspille bey der Almenweg Stubeten.