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Adelen, die ganz niedlich mit ihnen sprach und sie bat, zu gehen, weil sie sehr schläfrig wäre, und die Unholde ließen sich von dem Kinde bereden und gingen; unsere beiden treuen Husaren waren mit dabei, die drei anderen schliefen im Vorderhause. Nun waren aber meine Kräfte so erschöpft, daß ich schlafen mußte, und wenn der Tod neben meinem Bette gestanden hätte. Zufällig war ich schon den Tag und den Tag vorher matt und nicht wohl gewesen. Unsere Thüren wurden wieder verrammelt; ich legte mich mit Adelen in den Kleidern aufs Bette; Sophie that ein Gleiches unten in ihrem Zimmer, dicht an meinem Zimmer schläft Conta. Dieser und alle die Uebrigen blieben wach; aber ich schlief sanft und ruhig vier Stunden lang. Das Feuer wüthete noch immer, kein Mensch durfte löschen. Wenige wagten aus ihren Häusern zu gehen; diejenigen, die es thaten, wurden von den Franzosen zurückgehalten. Die Herzogin hatte ihre Bedienten zum Feuer geschickt, man ließ sie nicht durch. Menschen wollten das arme Weimar verderben, Gott war barmherzig. Eine kleine Straße, dem herzoglichen Stallgebäude gegenüber, brannte unaufhaltsam; die Flamme schlug hoch in die Lüfte; nur etwas Wind, und das Schloß wäre in Brand

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_233.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)