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mit der Herzogin auf der Treppe. Ich ward sogleich der Herzogin auf der Treppe vorgestellt, die schon von mir gehört hatte, und beängstigt wie sie war, mich doch sehr freundlich aufnahm und mich mit in ihr Zimmer nahm. Hier kamen verschiedene Officiere, alle mit beunruhigenden Nachrichten. Man hörte wieder stark kanoniren. Das Lager, von welchem ich eben kam, wurde abgebrochen; Alles machte sich marschfertig. Wie sie fort waren, mußte ich mich zur Herzogin setzen; ich blieb eine gute halbe Stunde bei ihr; wir suchten auf der Charte den Weg, den Kalkreuth mir vorgeschlagen hatte. Die Königin war eben nach der andern Seite hin aufgebrochen. Die Herzogin sagte mir, sie ließe Alles einpacken zur Reise, und rieth mir ein Gleiches zu thun. Pferde konnte sie mir nicht geben, sie hatte kaum selbst welche, auch war sie nur reisefertig, nicht zur Reise entschlossen. Sie wollte mir wissen lassen, wann und wohin sie ginge, so schied ich von ihr. Zu Hause fand ich Kalkreuths Antwort. Er schrieb mir, wenn es ihm möglich wäre, würde er noch einen Augenblick zu mir kommen, übrigens hätte ich, wenn beide Herzoginnen hier blieben, als Privatperson nichts zu fürchten. Pferde hätte er nicht, übermorgen würden Postpferde zu haben sein, dann möchte ich über Erfurt,

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_219.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)