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Nun ging es an die Redeübungen, mit welchen zugleich der Unterricht in der französischen Sprache verbunden war; der einzigen, die damals dort gelehrt wurde. An die lateinische sollten mit Nächsten die Reihe kommen. An Grammatik wurde bei diesem ersten Unterrichte noch nicht gedacht, diese wird später in den beiden andern Klassen, und zwar ziemlich auf die gewöhnliche Weise gelehrt; findet dann aber auch schon den Weg gebahnt und das Fortschreiten auf demselben sehr erleichtert.

Mein kleiner hübscher Lausanner spielte auch bei den Redeübungen eine bedeutende Rolle, wahrscheinlich weil er im Französischen, als seine Muttersprache, sich besser ausdrücken konnte als seine Mitschüler. Der Zweck dieses Theiles des Unterrichts geht dahin, den Kindern zu einer deutlichen Anschauung Alles dessen, was sie umgiebt, zu verhelfen, und fängt natürlicher Weise mit dem an, was ihnen am nächsten ist, mit dem Menschen. Thiere, Pflanzen, Geräthe, und alles Uebrige kommen später an die Reihe.

Mehrere Knaben stellten sich in Reihe und Glied, mein kleiner Lausanner trat vor sie hin. »Der Kopf!« rief er ganz keck und legte die Hand auf sein blondes Lockenköpfchen, die andern Knaben ahmten und sprachen ihm nach; »la tête,« rief er jetzt, und die

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_204.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)