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von welcher man uns keine eben sehr einladende Beschreibung machte; und ist man endlich am andern Morgen oben bei der Kapelle, so wäre zehn gegen eins zu verwetten, daß man unmuthig und verstimmt den Berg wieder hinabklettert, weil nur wenige Morgen, besonders zur spätern Sommerszeit, hell genug ausfallen, um die dort oben wirklich herrliche Aussicht nach Wunsch genießen zu können.

Ungemein schön ist der Park des Grafen von Reden in Buchwald, eine halbe Stunde hinter Schmiedeberg. Die Nähe des Gebirges, die herrlichen Ansichten, welche besonders die sehr enge Schneekoppe bietet, sind auf das Verständigste, ich möchte sagen mit poetischem Geiste benutzt, und vielleicht giebt es in ganz Deutschland keine Gartenanlagen, die so ganz ihren Vorbildern, den englischen, ähnlich wären als diese. Die Tempel, die Grotten, die Pavillons, mit welchen die meisten englisch sein sollenden Gärten in Deutschland so überladen erscheinen, fehlen auch hier nicht ganz, sind aber mit weiser Sparsamkeit, und immer an solchen Stellen angebracht, wo sie wirklich zur Verschönerung des Ganzen beitragen. Besonders entzückte mich in der Nähe des sehr einfachen Schlosses eine Schattenpartie am Wasser. Die Anlagen sind sehr wasserreich, was in

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_130.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)