Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 023.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Drittes Kapitel.


Jene Menschen sind toll, so sagt ihr von heftigen Sprechern,
Die wir in Frankreich hören, auf Straßen und Markt;
Auch mir scheinen sie toll; doch redet ein Toller in Freiheit
Weise Sprüche, wenn, ach! Weisheit im Sclaven verstummt.
  Goethe.


Die Eroberung der Bastille, die Zerstörung derselben, das grausenvolle Geschick jenes unglücklichen Greises, welches durch öffentliche Blätter allgemein verbreitet wurde, wirkte berauschend auf die Gemüther. Ergründen zu wollen, wie viel von jenem schaudervollen Ereignisse der französischen Verschönerungssucht angehöre, fiel keinem ein.

Lag doch in dem ganzen Vorgange an und für sich nichts Unmögliches oder Unwahrscheinliches, waren doch die entsetzlichen lettres de cachet wirklich bis zur Zerstörung der Bastille als eines der bedeutendsten Vorrechte des Königs noch in voller Kraft! Selbst Ludwig XVI, so wenig er zu türkischem

Empfohlene Zitierweise:
Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_023.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)