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gefahlen lasen. Bauli sag ich disses ferstähst du zu wänig indem das mier ahrme bauernmentschen in den Tuhrm des Zändrums eingespiert sind und inser Gefengnisdirektar ist der Orderer fon dem mahn eine erlaubnis hawen mus bald mahn ins freie gähen wiel. Auwäh sagd er da mächte ich nichd bei enk sein und ich sahge, ich bien ja auch plos zwegen der ferbflägung dabei gewäsen. Jozef sagd er schnubfe noch einmahl zun abschid und bald du widerkomst bringe mier auch ein gesälchtes mid.

Da ist ein mahn bei ins forbei gegangen und der had so geknurd wie er forbei ist und ich hawe ien aber nichd gekent und ist mier aber schon das knuhren bekant gewäsen. Der bauli stößt mich ahn und sagd hergozakerament schauge dissen mahn an disses ist ja der Orderer. Da ist mier ein liecht aufgangen weul er ja imer knuhrt bald er mich sieht und ich hawe ihn bedracht. Er had sich geschwiend sein barth rassieren lasen und is gans glat gewäsen wie ein benefiziad oder ein geischlinger här oder wie eine gerubfte hänne und er had eine plaue briehle aufgehabt und seinen belz had er nichd gehabd sontern ein hafelog und kein Ziliender nichd sontern eine sporzhauben damid das ien nimand nichd kähnt und das folk fileicht iem zun abschid eine feschtlichkeid gibt und den ziliender eindreibt oder seinen belz mit Drägbatzen anschmaist.

Meine liben leit ich hab iem zugeschaugt wie

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Ludwig Thoma: Jozef Filsers Briefwexel. Albert Langen, München 1912, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jozef_Filsers_Briefwexel.pdf/113&oldid=- (Version vom 1.8.2018)