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hawen sie mich hinaus geschtossen durch einen brif, wo es heußt, das ich als schlächter son inserner Muther kirche befundn gewohrden bien, und an ahle Geischlingen fon insern bezierk had er geschriem, das mahn sich mid habscheu fon mier wänden mus. Der Gabidlforstand Angerer fon Zillhofen had mier dissen brif selm gezeigd und had gefragd mein liber sohn fragd er, was habens den gethan? Und ich erzels iem und er sagd, ja mein liber son, disses ist eine sähr schlieme Geschichte fier dich, den der kleibige Krischt mus iemer und iberahl den Gehorsam bezeugen gengen die geischlinge Obrikeit, und hawe ich gefragd, ob auch die kechin dabei ist und sagd er jawoll, indem sie ein glid des bfarhaußes ist und gewiesermasen der geischlingen familli. Und da hab ich gesagd, das ich insern bfahrer ofd ein Mietel ferraden hawe damid das der freilein kechin ier grobf ferget, das sie ien mid hundsschmaltz einreubt oder ein keischer Jüngling mit Kazendräg auf den nahbel und da wahr ich ein guther Kadollik durch disses.

Aber jez mus es filleicht der kreislete Alisi ferichten und ich bien in ungnad gefahlen hobwol ich gahr nichz gesag habe sontern die bäurin.

Da had er gesagd selbzt wahn einer klaubt, das iem unrechd geschiecht fon der kierche mus er es als liebreuche briefung hinnähmen und seinen bfahrer dankbahr sein.

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Ludwig Thoma: Jozef Filsers Briefwexel. Albert Langen, München 1912, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jozef_Filsers_Briefwexel.pdf/100&oldid=- (Version vom 1.8.2018)