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weiß, ausgeführt, im Farbentone aber weniger gelungen.

Zingg, der Veteran dieser schönen Kunst, und ihr Lehrer, der noch Schüler ziehen wird, wenn wir ihn selbst – möge dieser Augenblick fern seyn! nur in seinen Werken sehen können, hatte die Ausstellung mit zwei Zeichnungen in Sepia nach der Natur, Mariaschein und die alte Veste Greiffenberg in Schlesien, bereichert. Auch sein Schüler, Karl August Richter, hatte sein Talent in drei schönen Prospekten von Gegenden bei Pillnitz und in Böhmen, und in acht kleinern Landschafts-Kupferstichen bewährt. Wie reich überhaupt die Ausstellung an Landschaften war, mögen Ihnen die Namen Karl Graff, August Retzsch, Faber, Schmidt, Laurin, Stamm, beweisen. Von Faber zeichneten sich mehrere interessante Compositionen aus. In dem Prospekte von Schandau gegen Morgen in Sepia von Schmidt, war die Luftperspektive gut gehalten; und von Graff, dem Sohne des berühmten Portraitmalers, sahen wir in Oel die Gegend von Rom bei Genzano und einige Gebirge im Canton Zug. Gern verweilt man bei diesen und mehrerern andern Kunstwerken; ungern liest man die Schilderung. – Von des kunstreichen Oldendorp’s Feuerbildern in Oel nur einige Worte! Eins davon, ein brennendes Kloster in einer Gebirgsgegend, wo am Horizonte nach einem Gewitter der Mond aufgeht, ist nach der Idee gemalt, und hat viel Verdienst in der Composition und Ausführung, obgleich der Mond nicht ganz befriedigt. Die Ansicht des Scharfensteigs bei dem Brande der Seidau in Bautzen hat Wahrheit und Lokal-Interesse. Dasselbe wird dem – auch in Kupfer gestochenen – Brande in Jena, der die gut gezeichnete Stadtkirche beleuchtet,

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Unbekannt: Kunst-Ausstellung in Dresden, am Friedrichstage den 5ten März 1810. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1810, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Journal_des_Luxus_und_der_Moden_1810_Seite_298-314.djvu/15&oldid=- (Version vom 8.9.2024)