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fünf Gemälden in Oel, vom Prof. Klengel, stellt eine kleinere, von vorzüglicher Lieblichkeit, eine Gegend im Mondschein, zwei große Landschaften aber das fröhliche Tagewerk der Schnitter dar. Auf der ersten sieht man eine weit gedehnte Fläche mit einem dunkeln Wald- und Gebirgshorizonte im tiefen, trefflich gehaltenen Hintergrunde. Gruppen von Landleuten in voller Thätigkeit, mit reicher Mannichfaltigkeit und wohlgeordnet vertheilt, beleben das Aehrenfeld, in welches ein frischer Wind, wie vor einem Gewitter, zu wehen scheint. Die Charakteristik der einzelnen Figuren ist sprechend; es reiht sich bei näherer Betrachtung Idylle an Idylle; jedes Alter steht an seinem Platze; auch die Aehrenleserin ist nicht vergessen. –

Die zweite ist ein Schnittermahl. Ein leichtes Gewitter ist vorüber geflogen. Der Regenbogen bescheint das Thal und den Hügel. Auf diesem lagert sich das muntere Schnittervolk ohne Gesetz und Regel. Ein Milchnapf ist ihr einziger Gravitationspunkt. Ein drittes großes Bild, von Klengel, stellt eine Wiesenfläche mit Waldung schattirt als Viehweide dar. Auch hier ist Leben und Bewegung, unendlicher Fleiß und Farbenillusion. – Möge diese schaffende Naturkraft den verehrten Künstler noch lange in unserer Mitte erhalten!

Ueber die beiden Landschaften von Kaaz, in Oel gemalt, kann ich nichts sagen, als daß sie schön sind. Eine davon ist das Bild des Morgens in der Gegend von Neapel; ein anderes, das Mondschein-Gemälde, zeigt den Golf von Neapel und in der Ferne den Vesuv. – Wer diese zauberischen Bilder sah, wünschte dem Künstler, den eine harte Krankheit ergriffen hat, baldige Genesung und

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Unbekannt: Kunst-Ausstellung in Dresden, am Friedrichstage den 5ten März 1810. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1810, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Journal_des_Luxus_und_der_Moden_1810_Seite_298-314.djvu/13&oldid=- (Version vom 8.9.2024)