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und des Ausdrucks wegen, mit welchem das Kind, auf das der Heiland die Hand legt, ernst und unbefangen vor sich hinsieht, genannt werden.

Zwei Gemälde in Oel von Demiani, einem verdienstvollen hiesigen Künstler, – ein männliches Portrait nach der Natur, als Kniestück in Lebensgröße ausgeführt, das Aehnlichkeit mit geschmackvoller Anordnung verbindet, – und Hagar, der ein Engel erscheint, – verdienen ebenfalls ausgezeichnet zu werden. Letzteres ist interessant durch seine Composition und durch die Darstellung der Hauptfigur. Das Einzelne schließt sich, der mosaischen Erzählung treu, natürlich und verständlich an den Moment, wo die Errettung naht, an. Der herabschwebende Engel ist in seinem Gewande von Duft sehr gut drapirt; nur der im Hintergrunde entkräftet liegende Ismael harmonirt nicht völlig mit der künstlerischen Ausführung des Ganzen.

Eben so wenig darf ich ein Oelgemälde von Hahn, Joseph und Nikodemus beim Leichnam Jesu, ein anderes von Heinr. Beck, die Erscheinung Christi am Morgen nach der Auferstehung, den Johannes von Anton Blank, und besonders ein Nachtstück in Oel von Georgi, das einen alten Mann mit großer Wahrheit betend darstellt, übergehen.

Jetzt folgen Sie mir in das heitere Gebiet der Landschaftsmalerei. Classische Werke von Klengel und Kaaz führen den großen Reihen an. Jener zeigt uns Teutschlands Himmel, Luft und Sommer in kräftiger Lebendigkeit; dieser zaubert Italiens Morgen und die Mondnacht von Neapel vor unsere Augen. Unter den

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Kunst-Ausstellung in Dresden, am Friedrichstage den 5ten März 1810. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1810, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Journal_des_Luxus_und_der_Moden_1810_Seite_298-314.djvu/12&oldid=- (Version vom 8.9.2024)