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Der Bildhauer Kühn hat außer zwei Statuen von gebrannter Erde, Minerven und Thalien vorstellend, die Büste des Malers Friedrich geliefert, die wegen ihrer großen Aehnlichkeit nicht ohne Verdienst ist.

Vier kleine Figuren in Gyps, vom Hrn. von Kügelchen modellirt, beweisen uns, wie weit dieser brave Künstler es auch in der Bildnerei gebracht hat, und wie sehr er sich das Studium der Anatomie angelegen seyn läßt. Diese vier Figuren sind: Ein muskulöser kraftvoller Mars, eine zarte liebliche Venus, ein Simson, der nach dem Verluste seiner Haare sich vergeblich anstrengt, die Ketten, womit man seine Arme hinterwärts auf den Rücken gefesselt hat, zu zersprengen, und eine sitzende weibliche Gestalt, die, wenn ich nicht irre, einem Gypsabguß in der Mengsischen Sammlung nachgebildet ist.

Von der Meißnischen Porcellainfabrik ist ein Dejeuner ausgestellt worden, an welchem verschiedene gute Maler ihre Kunst gezeigt haben. Herr Schaufuß hat das Plateau mit der Venus nach Titian, die Milchkanne mit der Venus nach Viviani, die Theekanne mit der Danae nach van Dyk, und die Zuckerdose mit dem Amor nach Mengs ausgeziert. Die Kaffeekanne zeigt die Venus nebst dem Amor nach Guido Reni von Hrn. Mietzsch, und auf den Gobelets hat Hr. Vollmann zwei Engel nach Raphael angebracht.

Herr Hofjuwelier Karl Gottlieb Schrödel hat einen in Silber gearbeiteten Toilettenspiegel nebst drei Vasen und zwei dreiarmigen Girandolen, mit Sphynxen und Greifen reich verziert, ausgestellt. Das Ganze kann nach einiger Veränderung als Plateau und Zubehör bei einem

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Unbekannt: Gemälde-Ausstellung in Dresden 1807. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1807, Seite 382. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Journal_des_Luxus_und_der_Moden_1807_Seite_366-383.djvu/18&oldid=- (Version vom 10.9.2024)