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dass die Cäsareenser beständig Reibungen mit den dortigen Juden gehabt und deshalb nur eine günstige Gelegenheit beim Schopf genommen haben, um ihrem alten Hass einmal gründlich Rechnung zu tragen. 364 Was wird man aber dann von den Juden in Scythopolis sagen, die soweit gegangen sind, dass sie den Griechen zu Liebe sogar gegen uns selbst gefochten haben, anstatt in den Reihen ihrer Stammesbrüder den Vertheidigungskampf gegen die Römer mitzumachen? Gewiss hat ihnen nun die treue Ergebenheit gegen die Heiden sehr viel eingetragen? 365 Im Gegentheil, in martervoller Weise wurden sie mit all’ ihren Angehörigen abgeschlachtet und so für ihre Bundesgenossenschaft von den Heiden entlohnt! 366 Denn gerade das, was sie durch ihr Eingreifen den Heiden von unserer Seite erspart haben, das mussten sie nun selber erleiden, als wenn sie etwas im Schilde geführt hätten. Es würde mich zu weit führen, wollte ich mich hier über alle Ereignisse einzeln verbreiten. 367 Ist euch ja doch bekannt, dass es in Syrien keine einzige Stadt gibt, die ihre Judencolonie nicht ausgemordet hätte, obwohl gerade diese Juden gegen uns noch feindseliger gesinnt waren, als selbst die Römer. 368 Dort war es auch, wo die Damascener, ohne auch nur einen gut erdichteten Vorwand bei der Hand zu haben, ihre Stadt mit einem ganz grässlichen Blutbad überschwemmten, in welchem 18.000 Juden mit Frauen und Kindern untergiengen. 369 Die Zahl der Juden endlich, die in Aegypten unter schimpflichen Martern massacriert worden sind, soll nach uns zugekommenen Berichten gar über 60.000 betragen haben! Mag nun auch vielleicht ein Grund für den Untergang dieser Stammesgenossen darin gesucht werden, dass sie auf fremdem Boden gar keinen Rückhalt gegenüber ihren Feinden finden konnten, was ist es aber dann mit allen jenen, die auf vaterländischem Boden die Waffen gegen die Römer erhoben haben, standen denn diesen Männern nicht sämmtliche Mittel zu Gebote, die nur immer eine gute Aussicht auf den Sieg zu bieten vermögen? 370 Da gab es solche Waffenvorräthe und Bollwerke, bis zur Uneinnehmbarkeit befestigte Burgen und einen kriegerischen Geist, der sich mit einer solchen Unerschrockenheit für die Freiheit in alle Gefahren zu stürzen bereit war, dass alles mit unerschütterlichem Vertrauen dem Ausbruch der Rebellion entgegensah. 371 Aber alles dies hielt nur eine kurze Zeit vor und diente nur dazu, uns mit hochgespannten Erwartungen zu erfüllen, um sich endlich als eine Quelle von noch größeren Leiden zu enthüllen. Alles ward mit stürmender Hand genommen, alles sank vor dem Feinde in den Staub, ganz so, als wäre es nur für die Verherrlichung des siegreichen Feindes und nicht vielmehr zum Schutze derer vorgerichtet worden, die sich damit zu decken suchten. 372 Die auf dem Schlachtfeld Gefallenen freilich sollte man nur glücklich preisen,

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 530. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/530&oldid=- (Version vom 1.8.2018)