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Feldzuge bekannt geworden bin, was Uebung im Waffenhandwerk, Leibesstärke und Heldenmuth angeht, am meisten hervorthat. 82 Als der nun auf der Antonia, wo er an der Seite des Titus stand, bemerkte, wie die Römer schon zu weichen und in ihrem Widerstande zu erlahmen anfiengen, da stürzte er selbst in den Kampf und trieb ganz allein die schon siegreichen Juden bis zur Ecke des inneren Heiligthumes zurück. In hellen Haufen flohen die Juden vor dem Manne, in dem, wie sie glaubten, eine dämonische Kraft und Verwegenheit wohnen müsse. 83 Er aber schoss, wie ein Wetterstrahl, bald dahin, bald dorthin, mitten durch die zersprengten Haufen und zerschmetterte, wen er erreichte, ein Schauspiel, das selbst den Cäsar mit einer unvergleichlichen Bewunderung, die anderen aber mit einem nie empfundenen Grauen erfüllte. 84 Und doch sollte nun auch dieser Edle vom Verhängnisse, dem kein Sterblicher entfliehen kann, ereilt werden. 85 Wie jeder andere Soldat, trug auch Julian Halbstiefel, die mit spitzen Nägeln dicht beschlagen waren. Wie er nun damit über das Steinpflaster hinlief, glitt er nach hinten aus, stürzte rücklings zusammen, dass das Klirren der Rüstung weithin klang und die fliehenden Feinde aufmerksam machte. 86 Gleichzeitig erscholl aus den Reihen der Römer auf der Antonia, die jetzt alles für den Mann fürchteten, ein Schrei des Entsetzens, während die Juden ihn auch schon massenhaft umringten und mit ihren Spießen, wie mit ihren großen Schwertern von allen Seiten bearbeiteten. 87 Doch gelang es Julian zumeist, das mörderische Eisen mit dem Schilde zu parieren, und er machte auch öfter den Versuch, sich vom Boden zu erheben, wurde aber stets von dem Haufen, der auf ihn einhieb, auf den Rücken niedergeworfen. Doch selbst in dieser Lage rannte er noch vielen sein Schwert in den Leib und konnte auch nicht so schnell tödtlich getroffen werden, 88 da alle Theile des Leibes, wo ein Stich lebensgefährlich werden musste, vom Helm und Brustharnisch geschützt waren, und Julian überdies seinen Nacken fest zusammenzog. Erst als man ihm Hände und Füße zerhackt hatte, musste er, da ihm niemand zu Hilfe zu kommen wagte, sich aufgeben: 89 zum tiefsten Leidwesen des Cäsars, der es innigst bedauerte, dass ein so vortrefflicher Mann und zwar angesichts sovieler Kameraden so elend hingeschlachtet werden musste. Er selbst hätte ihm beim besten Willen von seinem Standpunkte aus unmöglich zu Hilfe kommen können; denen es aber möglich gewesen wäre, die bannte das Entsetzen an ihre Stelle. 90 Nach einem furchtbaren Ringen mit seinen Mördern, von denen nur wenige mit heiler Haut davonkamen, empfieng er den so lange abgewehrten Todesstoß, um nicht bloß bei den Römern und ihrem Cäsar, sondern auch bei seinen Feinden das ruhmvollste Andenken zu hinterlassen. 91 Den

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 450. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/450&oldid=- (Version vom 1.8.2018)