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stehende Legion, die überdies jetzt noch das Andenken an die damaligen Leiden nach Befriedigung ihres Rachedurstes drängte. 42 Von diesen Legionen sollte die fünfte auf dem Wege von Emmaus, die zehnte aber in der Richtung von Jericho sich mit ihm vereinigen. Die zwei übrigen brachen mit Titus selbst auf, gefolgt von den Corps der verbündeten Könige, die alle gegen früher verstärkt waren, und zahlreichen Hilfstruppen aus den syrischen Städten. 43 Auch der Mannschaftsstand der vier Legionen wurde aus den mit Titus aus Aegypten gekommenen Truppen wieder um das ergänzt, was Vespasian an auserlesenen Legionären unter Mucianus nach Italien geschickt hatte. 44 Diese Ergänzung bildeten 2000 ausgemusterte Soldaten von der Besatzung Alexandriens und 3000 aus dem Wachcorps am Euphrat, die nun ebenfalls den Titus nach Jerusalem begleiteten. 45 Unter den Freunden in dem Gefolge des Titus ragte besonders Tiberius Alexander durch seine bewährte Anhänglichkeit und Klugheit hervor. 46 Früher Statthalter von Aegypten, wurde er jetzt zum Oberbefehlshaber aller Heeresabtheilungen befördert, da er der erste gewesen, welcher den eben aufsteigenden kaiserlichen Stern begrüßt und als ein leuchtendes Vorbild der Treue sich mit dessen noch unsicherem Glücke aufs engste verknüpft hatte. Doch folgte er nicht in der Eigenschaft eines bloßen Führers, sondern in der eines Rathgebers für die Eventualitäten des Feldzuges, da sowohl Alter als Erfahrung ihm ein großes Uebergewicht über alle andern verliehen.


Zweites Capitel.
Marsch der Römer gegen Jerusalem. Gefährlicher Recognoscierungsritt des Titus. Ankunft der Legionen vor der Stadt. Einigung der Rebellen. Titus rettet zweimal die zehnte Legion am Oelberg vor den wüthenden Angriffen der Juden.

47 (1.) An der Spitze des ganzen Belagerungsheeres des Titus zogen die Königlichen mit sämmtlichen Hilfstruppen. Nach ihnen kamen die Wegmacher und Lagervermesser; hierauf der Gepäckstrain der höchsten Officiere und hinter der Bedeckung desselben, die aus Schwerbewaffneten bestand, Titus selbst mit seinen Elitetruppen, namentlich den Lanzenträgern, gefolgt von der Reiterei der Legionen. 48 Letztere zog vor dem Geschütztrain, worauf die Tribunen und Cohortenführer mit ihrer auserlesenen Schutzmannschaft kamen. Ihnen schlossen sich die Feldzeichen an, geschart um ihren Legionsadler, an der Spitze derselben die Trompeter. 49 Endlich das Schlachtheer, die Colonne sechs Mann hoch, gefolgt von dem jeder Legion beigegebenen Tross, der die Lastthiere für das Gepäck vor sich hertrieb. Den Schluss des ganzen Zuges machten die Söldner, gedeckt von der eigentlichen Nachhut. 50 So ließ Titus in

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 376. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/376&oldid=- (Version vom 1.8.2018)