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ließen ihn ohne alle Umstände ein: kaum aber hatte er nur ein Wort von „Uebergabe“ hören lassen, als sie auch schon das Schwert zogen und hinter ihm her waren, bis er keinen Ausweg zur Flucht mehr fand und sich von der Höhe der Mauer in die unter ihr gähnende Schlucht hinabstürzte, wo er auf der Stelle todt blieb. 520 Was nun die Idumäer betrifft, so hatten sie von der Macht des Simon von früher her einen gewaltigen Respect bekommen und hielten es für zweckmäßig, vor einem neuen Zusammenstoße erst die Stärke des feindlichen Heeres auszukundschaften.

521 (6.) Für diese Aufgabe bot einer ihrer Anführer, namens Jakobus, freiwillig seine Dienste an, freilich nur darum, weil er einen verrätherischen Anschlag im Schilde führte. 522 Kaum war er nämlich von dem Dorfe Alurus, bei welchem eben das Heer der Idumäer vereinigt lag, aufgebrochen, 523 als er sich auch schon direct zu Simon begab und mit ihm zunächst ein Abkommen wegen Auslieferung seiner engeren Heimat traf, wofür er von Simon die eidliche Zusicherung empfieng, dass er für seine Person die ehrenvolle Stelle, die er dort bekleidete, immer behalten dürfe. Er gab übrigens Simon auch das Versprechen, ihm bei der Unterwerfung der anderen Theile Idumäas behilflich sein zu wollen. 524 Auf das hin wurde er von Simon wie ein Freund bewirtet, und dabei sein Ehrgeiz noch durch die glänzendsten Verheißungen geschwellt. Nachdem er nun wieder zu den Seinen zurückgekehrt war, suchte er vor allem eine vielfach übertriebene Vorstellung von der Stärke des Feindes durch seine Lügenberichte zu erwecken. 525 Hierauf knüpfte er mit den einzelnen Anführern, wie auch mit dem Heere selbst, aber nur immer mit einem kleinen Kreise, freundliche Gespräche an und brachte wirklich viele dahin, dass sie Simon aufzunehmen und ohne Widerstand ihm die Oberherrschaft zu überlassen bereit waren. 526 Aber noch während er mit der Durchführung seines Planes beschäftigt war, rief er auch schon durch seine Boten Simon herbei, indem er ihm versprach, die Idumäer zersprengen zu wollen. Das that er auch. 527 Denn als das Heer des Simon schon nahe war, war Jakob der erste, der auf sein Pferd sprang und mit dem gewonnenen verrätherischen Anhang die Flucht ergriff. Ein panischer Schrecken befiel bei diesem Anblick die große Masse des Heeres, 528 und bevor es noch zum Schlagen kam, hatte sich schon Alles aus Reih und Glied gelöst und war auf der vollen Flucht nach der Heimat.

529 (7.) Simon, der auf diese Art wider alles Erwarten ohne einen Schwertstreich über die Grenze Idumäas rücken konnte, nahm nun zuvörderst durch einen plötzlichen Angriff die Stadt Hebron weg, wo er sehr reiche Beute gewann und Früchte in Hülle und Fülle zum

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/353&oldid=- (Version vom 1.8.2018)