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497 (5.) Mit diesen Worten sprang er auf das Pferd und galoppierte an der Spitze gegen den See hinab, den er durchschwamm, um als der erste in die Stadt einzudringen, hintendrein die übrigen. 498 Entsetzen überfiel beim Anblick dieses verwegenen Stückleins die Vertheidiger auf der Mauer, und Niemand aus ihnen wagte es mehr, sich dem Feinde mit den Waffen in der Hand entgegenzuwerfen oder wenigstens an Ort und Stelle sich zur Wehre zu setzen: sie verließen vielmehr ihre Posten und flohen auseinander. Die Parteigänger des Jesus schlugen den Weg nach der Landseite ein, 499 andere rannten gegen den See hinab und fielen gerade den hier heraufrückenden Feinden in die Hände: die einen empfiengen in dem Augenblick den Todesstreich, da sie schon den Fuß auf die Schiffe gesetzt hatten, manche beim Versuche, die schon ausgefahrenen Boote noch schwimmend zu erreichen. 500 In der Stadt selbst wurden die Juden massenhaft zusammengehauen, zum Theil nach heftiger Gegenwehr, darunter namentlich jene Fremden, die nicht mehr Zeit zum Fliehen gehabt, zum Theil ohne jeden Widerstand, wie die Einheimischen, welche in der Hoffnung auf Pardon und im Bewusstsein, den Plänen der Aufständischen ferne gestanden zu sein, nicht zu den Waffen greifen wollten. 501 Endlich, da bereits die Schuldigen gefallen waren, ließ Titus dem Gemetzel aus Erbarmen mit der eigentlichen Bevölkerung Einhalt thun. 502 Als nun die auf das Wasser geflohenen Juden die Stadt genommen sahen, fuhren sie so weit, als möglich, aus dem feindlichen Bereiche weg auf die Höhe des Sees hinaus.

503 (6.) Jetzt schickte Titus an seinen Vater einen Reiter ab, um ihm die Siegesbotschaft zu melden. 504 Dieser war, wie natürlich, über die Tapferkeit und den Waffenerfolg seines Sohnes, der nach seinem Urtheil mit einem ganz gewaltigen Stück Arbeit im Kriege wieder aufgeräumt hatte, überaus erfreut und kam sofort persönlich nach Tarichää. Hier ordnete er zunächst die Umschließung und strengste Bewachung der Stadt an, damit Niemand heimlich daraus entweichen könnte, und gab den Wachen den Auftrag, solche Personen ohneweiters niederzustoßen. 505 Am anderen Tage gieng er zum See hinab, um dort Anstalten zum Bau von Kriegsbooten zu treffen, die gegen die Flüchtlinge auf dem See verwendet werden sollten. Da Holz im Ueberfluss vorhanden war, und eine Menge Zimmerleute daran arbeiteten, gieng die Herstellung derselben rasch vonstatten.

506 (7.) Der See Gennesar hat seinen Namen von dem an ihm sich hinziehenden Landstrich und besitzt eine Breite von vierzig Stadien während seine Länge die Breite noch um hundert Stadien übertrifft. Er ist trotz dieser Ausdehnung nur ein Süßwassersee und gibt

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/290&oldid=- (Version vom 20.2.2020)