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Kampf gefasst machte, 463 indem alle Elemente des Aufruhrs im Vertrauen auf die Festigkeit der Stadt und den Schutz des Sees, der bei den Einheimischen unter dem Namen Gennesar bekannt ist, sich ihr Stelldichein in Tarichää gegeben hatten. 464 Die Stadt war, wie Tiherias, von einem Berge überragt und hatte von Josephus ringsum, soweit sie nicht vom See bespült war, starke Befestigungen erhalten, die allerdings hinter denen von Tiberias zurückblieben. 465 Während nämlich Josephus die Befestigung der Ringmauer von Tiberias gleich zu Beginn des Abfalles, wo er noch über reichliche Geldmittel sowohl als Hilfskräfte verfügen konnte, vorgenommen hatte, bekam Tarichää nur das, was ihm von seinem hochherzigen Aufwande noch übrig geblieben war. 466 Dafür hielten sie eine starke Flotille auf dem See in Bereitschaft, welche die Bestimmung hatte, ihnen sowohl für den Fall, dass sie am Lande unterliegen sollten, einen Zufluchtsort zu bieten, als auch unter Umständen bei einer Seeschlacht Verwendung zu finden. 467 Als nun die Römer eben mit der Umwallung des Lagers beschäftigt waren, stürmten auch schon die Anhänger des Jesus, ohne sich im geringsten vor der Menge und Schlagfertigkeit der Feinde zu scheuen, gegen das Lager heran, 468 jagten beim ersten Angriff die Wallarbeiter auseinander, ohne indessen dem Bau selbst sonderlichen Abbruch zu thun, und wandten sich dann, wie sie die Schwerbewaffneten sich sammeln sahen, und bevor sie noch einen Verlust erlitten hatten, eilends zu den Ihrigen zurück. Von den nachsetzenden Römern jedoch gegen die Boote abgedrängt, 469 sprangen sie auf die Fahrzeuge und fuhren damit gerade soweit in den See hinein, dass sie mit ihren Geschossen die Römer noch erreichen konnten: dann ließen sie die Anker herab, schlossen ihre Schiffe wie Schlachtreihen aneinander und begannen nun vom See aus den Kampf mit den Feinden am Ufer. 470 Unterdessen hatte Vespasian in Erfahrung gebracht, dass die Hauptmasse der Juden auf der Ebene vor der Stadt beisammen sei, und sandte deshalb seinen Sohn Titus mit 600 auserlesenen Reitern dorthin ab.

471 (2.) Titus fand jedoch auf Seite des Feindes eine allzugroße Uebermacht vor und schickte die Botschaft an den Vater, dass er eine noch größere Streitmacht benöthige. Da er nun den größten Theil seiner Reiter vor Ungestüm brennen sah, noch vor Eintreffen der Verstärkung zum Kampfe überzugehen, während er andererseits doch auch auf manchen Gesichtern ein geheimes Grauen vor dieser Masse von Juden lesen konnte, so hielt er von einer Stelle aus, wo er allen gut verständlich war, folgende Ansprache: 472 „Römer!“ „Passend, fürwahr, muss euch gleich das erste Wort meiner Anrede an eure Abstammung gemahnen, damit ihr euch wohl vor Augen haltet, welches unsere Ver-

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/286&oldid=- (Version vom 20.2.2020)