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die Rasamonen und Mauren und das unermessliche Gewimmel der Nomadenstämme konnten die römische Tapferkeit aufhalten. 382 Vielmehr haben die Römer jenen ganzen Strich, der ein volles Drittel des bewohnten Erdkreises ausmacht, dessen Völkerstämme auch nur aufzuzählen keine leichte Aufgabe wäre, der erst am atlantischen Ocean und bei den Säulen des Hercules sein Ende findet und andererseits bis zum rothen Meer hin die zahllosen Horden der Aethiopier nährt, unter ihre Botmäßigkeit gebracht. 383 Abgesehen von den jährlichen Erträgnissen des Bodens, welche durch acht Monate die Einwohner der römischen Hauptstadt versorgen müssen, werden diese Völker überdies noch in jeder Weise besteuert und sie leisten auch gerne ihren Beitrag für die Bedürfnisse des Reiches, ohne, wie ihr, in solchen Aufträgen gleich eine unwürdige Behandlung zu erblicken, obgleich nur eine einzige Legion unter ihnen steht. 384 Indes, wozu soll ich euch durch weithergenommene Beispiele die Macht der Römer beleuchten, da ich es doch gleich am benachbarten Aegypten thun kann, 385 welches trotz seiner Ausdehnung bis zu den Aethiopiern und zum glücklichen Arabien, ja bis in die Nähe von Indien hin, trotz seiner Bevölkerung von 7,500.000 Menschen, die man aus dem Betrage der Kopfsteuer nachweisen kann, und worin die Bewohner von Alexandrien noch nicht eingeschlossen sind, trotz all’dem, sage ich, die römische Herrschaft für nicht entwürdigend hält. Welch’ einen gewaltigen Herd des Aufstandes hätte es doch in der Stadt Alexandrien sowohl wegen der Zahl wie des Wohlstandes ihrer Einwohner und wegen ihrer Ausdehnung, 386 deren Länge bekanntlich dreißig, deren Breite nicht weniger als zehn Stadien beträgt! An Steuern zahlt das Land den Römern in einem einzigen Monat mehr, als eure Steuerleistung im ganzen Jahre ausmacht, und liefert außer dem Gelde auch noch das für vier Monate nothwendige Getreidequantum nach Rom. Dabei ist das Land von allen Seiten entweder von fast undurchquerbaren Wüsteneien oder Meeren ohne Ankerplätze oder auch von Flüssen und Sümpfen, wie mit ebensovielen natürlichen Befestigungen umgeben. 387 Aber nichts von all’dem hat die Probe gegenüber dem Glücke Roms bestanden, da im Gegentheil jetzt nur zwei in der Hauptstadt liegende Legionen sowohl das Innere Aegyptens als auch das edle macedonische Blut der Alexandriner im Zaume halten.

388 Woher werdet ihr nun in den unbewohnten Gegenden der Erde Bundesgenossen für diesen Krieg herbekommen? Denn was die bewohnten betrifft, so steht dort alles unter Rom, es müsste denn Jemand seine Luftschlösser gar jenseits des Euphrat bauen und sich einbilden, dass die Landsleute von Adiabene uns zu Hilfe kommen

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/198&oldid=- (Version vom 1.8.2018)