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ihrem Philippus schwärmen und ihn nebst Alexander noch immer vor sich zu sehen glauben, wie er über Macedonien hinaus sein Weltreich pflanzt, mit dem ungeheuren Umschwung versöhnt und beugen sich in Ehrfurcht vor jenen, auf die ihr eigenes Glück hinübergerollt ist. 361 Noch tausend andere Völker, deren Brust von einem stärkeren Freiheitsmuth geschwellt ist, haben sich gefügt: nur ihr allein haltet es unter eurer Würde, jenen zu dienen, denen alles unterthan ist!

Auf welches Heer, auf was für Waffen baut ihr denn eigentlich? Wo ist denn eure Armada, welche die römischen Meere beherrschen soll? Wo denn euer Kriegsschatz, der für die Kosten eurer Unternehmungen aufkommen könnte? 362 Glaubt ihr etwa, es handle sich bei dieser Bewegung um einen Strauß, wie mit den Aegyptern und Arabern? Könnt ihr euch denn gar kein Bild von dem Umfange der römischen Herrschaft machen, um an diesem Maßstab eure eigene Schwäche abzunehmen? Sind denn nicht eure Kräfte gar oft schon selbst den Nachbarvölkern erlegen, während die Macht Roms auf dem ganzen bekannten Erdenrunde unerschütterlich dasteht? 363 Nicht bloß das, sondern ihr Streben geht sogar noch darüber hinaus! Denn weder die Euphratgrenze im Osten noch der Ister im Norden noch Libyen im Süden, das sie schon bis zu den unwirtlichsten Gegenden durchstöbert haben, noch Gadira im Westen hat ihren Eroberungsdrang befriedigt, sondern sie haben sich jenseits des Oceans noch eine neue Welt gesucht und ihre Waffen zu den früher ganz unbekannten Britannen hinübergetragen. 364 Wie also? Seid ihr wohlhabender als die Gallier, kräftiger als die Germanen, findiger als die Hellenen, volkreicher als alle Nationen der Erde zusammengenommen? Was ermuthigt euch denn in aller Welt zur Erhebung gegen die Römer? 365 »Ja, das Sclavenjoch ist so schwer,« wird mir jemand sagen. Um wie viel schwerer noch, antworte ich, für die Hellenen, welche den Ruf genießen, das hochgesinnteste von allen Völkern unter der Sonne zu sein, und die zudem ein so ausgedehntes Land bewohnen! Trotzdem müssen sie sich vor sechs römischen Ruthenbündeln ducken! Genau so die Macedonier, welche noch triftigere Gründe hätten, als ihr, die Selbständigkeit anzustreben. 366 Und was ist es mit den 500 Städten von Asia? Beugen sie sich nicht alle ehrfurchtsvoll vor einem einzigen Herrscher und vor den Ruthenbündeln des Proconsuls, auch ohne die Anwesenheit einer Besatzung? Was soll ich noch erwähnen die Heniochen und Kolcher und den Stamm der Taurier, die Bosporaner und die um den Pontus und die mäotische See herum wohnenden Völkerschaften, 367 die früher nicht einmal einen einheimischen Herrscher kannten, jetzt aber einer Garnison von bloß 3000 Schwerbewaffneten sich fügen, indes vierzig Kriegsschiffe die Sicherheit auf dem zuvor

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/195&oldid=- (Version vom 17.2.2020)