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glimmenden Aufruhr. So schickte er zum Schatz des Heiligthums hinauf und entnahm ihm siebzehn Talente mit der Ausrede, dass der Kaiser sie brauche. 294 Darob natürlich gleich große Bestürzung im Volke! Von allen Seiten eilte man in den Tempel hinauf, rief mit durchdringendem Geschrei den Kaiser beim Namen und flehte zu ihm, sie doch von der Tyrannei des Florus befreien zu wollen. 295 Einige von der Umsturzpartei aber ergiengen sich sogar in den gröbsten Beschimpfungen gegen Florus und sammelten öffentlich in einem Korbe für ihn ab mit den Worten: „Um eine kleine Unterstützung für den armen und elenden Florus!“ Weit entfernt, dass sich Florus infolge dessen seiner Habgier geschämt hätte, bot ihm jetzt die Rache ein neues Mittel, Gelder zusammen zu scharren. 296 Denn statt nach Cäsarea zu gehen, um die hier schon aufsteigende Flamme des Krieges zu dämpfen und die Ursachen der Bewegung zu beseitigen, wofür er ja eigens Geld erhalten hatte, rückte er an der Spitze eines Heeres mit Reiterei und Fußvolk gegen Jerusalem heran, um, gestützt auf die römischen Waffen, seinen habsüchtigen Zweck zu erreichen und die eingeschüchterte, vor seinen Drohungen zitternde Stadt gründlich auszuziehen.

297 (7.) Um noch rechtzeitig seinen Grimm durch ein freundliches Benehmen zu entwaffnen, kam das Volk den Soldaten mit Segenswünschen entgegen und schickte sich an, dem Florus einen schmeichelhaften Empfang zu bereiten. 298 Dieser aber ließ ihnen durch den Hauptmann Capito, den er mit fünfzig Reitern vorausgeschickt hatte, den Befehl zustellen, sich zurückzuziehen und ihn jetzt mit ihren heuchlerischen Artigkeiten zu verschonen, nachdem sie früher so lästerlich auf ihn geschimpft hätten: 299 wenn sie schon so kernige und schneidige Leute wären, so sollten sie ihm auch ihre Spöttereien ins Gesicht sagen und ihre Freiheitsliebe nicht bloß auf der Spitze ihrer Zungen, sondern auch auf der Spitze ihrer Schwerter zeigen. 300 War die Menge schon durch diese Worte wie niedergeschmettert, so floh sie jetzt nach allen Seiten auseinander, als die Reiter des Capito auch noch mitten unter sie hineinsprengten und es so verhinderten, dass das Volk den Florus bewillkommnete oder den Soldaten Beweise seiner Willfährigkeit gäbe. Die Juden zogen sich in ihre Häuser zurück und verbrachten in äußerst gedrückter Stimmung eine angstvolle Nacht.

301 (8.) Florus quartierte sich für diese Nacht im königlichen Palaste ein. Am folgenden Tage ließ er vor dem Palaste seinen Richterstuhl aufschlagen und setzte sich zur Verhandlung nieder. Es hatten sich vor ihm die Hohenpriester und jüdischen Großen, die ganze Elite der Hauptstadt eingefunden und umgaben nun sein Tribunal. 302 Der erste Befehl des Florus gieng auf die Auslieferung der Lästerer, und er

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/185&oldid=- (Version vom 17.2.2020)