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damals noch Privatmann war, den Hof zu machen. 179 So gab er einst ihm zu Ehren ein Festmahl, bei dem er nach unterschiedlichen schmeichelhaften Aeußerungen zuletzt sogar die Hände erhob und ganz laut zum Himmel den Wunsch emporsandte, dass er je eher, desto lieber den Tiberius abfahren und Cajus dafür an der Spitze des römischen Weltreiches sehen möchte. 180 Das wurde von einem seiner Bedienten dem Tiberius vermeldet, der voll Zorn darüber den Agrippa in den Kerker werfen ließ und sechs Monate in peinlicher Haft hielt, bis er selbst nach einer Regierung von 22 Jahren, 6 Monaten und 3 Tagen mit Tod abgieng.

181 (6.) Cajus, der nach ihm zum Kaiser ausgerufen wurde, befreite den Agrippa aus seiner Haft und setzte ihn zum Herrscher über die Tetrarchie des Philippus, der schon verstorben war, und zwar mit dem Titel eines Königs ein. Dieser Umstand nun, dass Agrippa auf solche Weise zu einer Herrschaft gekommen, erweckte wieder die Eifersucht und infolge deren neue anspruchsvolle Wünsche auf Seiten des Tetrarchen Herodes, 182 der in diesem seinem Trachten nach einer Königskrone ganz besonders von seiner eigenen Frau Herodias vorwärtsgeschoben wurde. Sie schimpfte nämlich immer auf seine Faulheit und hielt ihm vor, dass er nur darum zu keinem höheren Fürstenrang gekommen sei, weil er nicht an den kaiserlichen Hof nach Rom fahren wollte: denn wenn einmal der Kaiser den Agrippa aus dem Privatstande gleich auf einen Königsthron erhoben habe, so wäre doch wohl kein Zweifel gut möglich, dass er den Herodes wenigstens von einem Tetrarchen zum König aufsteigen lassen werde. 183 Dadurch ließ sich endlich Herodes bestimmen, sich zu Cajus zu begeben. Er wurde aber vom Kaiser zur Strafe für seine Begehrlichkeit nach Spanien verbannt, da ihm Agrippa an den Kaiserhof gefolgt war und ihn bei Cajus auch noch angeschwärzt hatte. Dafür erhielt Agrippa von Cajus die Tetrarchie des Herodes zu seinem bisherigen Gebiete hinzu. Herodes beschloss auch in Spanien, wohin ihn seine Frau begleitete, sein Leben.


Zehntes Capitel.
Cajus will seine Statue in Tempel aufstellen lassen.

184 (1.) Der Kaiser Cajus pochte indes so übermüthig auf seinen Glücksstern, dass er für einen Gott gehalten und auch mit dem Namen eines solchen bezeichnet werden wollte. Nachdem er in diesem seinem Uebermuth, sozusagen, den Wipfel des römischen Staates zerhackt und von seinen edelsten Männern entblößt hatte, kam er mit seinen gottlosen Forderungen endlich auch an die Juden. 185 Er sandte

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/168&oldid=- (Version vom 15.2.2020)