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entscheidung dem einen oder dem anderen davon zu. Die Unsterblichkeit der Seele, sowie die Strafen und Belohnungen in der Unterwelt stellen sie in Abrede. 166 Auch die Pharisäer halten, wie die Essener, auf Corpsgeist und pflegen die Eintracht mit der ganzen Nation, während die Sadducäer sich sogar untereinander ziemlich schroff begegnen und im Verkehre mit anderen Leuten ihres Volkes ebenso abstoßend sind, wie gegen Ausländer. Das ist der Hauptsache nach alles, was ich über die verschiedenen philosophischen Richtungen unter den Juden vorzubringen hatte.


Neuntes Capitel.
Das Ende der Salome. Wirren unter Pilatus. Agrippas Schicksale. Verbannung des Herodes Antipas.

167 (1.) Während die Ethnarchie des Archelaus in eine römische Provinz verwandelt wurde, verwalteten die anderen Regenten, wie Philippus und Herodes, genannt Antipas, die ihnen zugewiesenen Tetrarchien einfach weiter. Salome war nicht mehr darunter: denn sie hatte damals schon das Zeitliche gesegnet, nachdem sie der Kaiserin Julia ihre Toparchie und die Stadt Jamnia, wie auch die bei Phasaëlis gelegenen Palmenhaine vermacht hatte. 168 Auch als nach dem Tode des Augustus, welcher 57 Jahre, 6 Monate und 2 Tage lang den römischen Staat geleitet hatte, die kaiserliche Regierung auf Tiberius, den Sohn der Julia, übergieng, waren Herodes und Philippus noch immer an der Spitze ihrer Tetrarchien. Der letztere gründete bei den Jordanquellen in Paneas eine Stadt, namens Cäsarea, wie auch in Untergaulanitis die Stadt Julias, der erstere aber baute in Galiläa die Stadt Tiberias und in Peräa eine zweite, die ebenfalls den Namen Julias oder von einer Julia führte.

169 (2.) Nach Judäa wurde von Tiberius als Landpfleger Pilatus geschickt. Dieser ließ des Nachts und noch dazu verhüllt die Bilder des Kaisers, die sich auf den sogenannten Feldzeichen befinden, heimlich nach Jerusalem bringen. 170 Das rief nun am folgenden Tage eine ungeheure Bestürzung unter den Juden hervor, zunächst natürlich unter den Einwohnern der Stadt selbst, die beim Anblick der Standarten ganz außer Rand und Band geriethen, da man damit ihre Gesetze mit Füßen getreten hatte, nach denen es unstatthaft war, welches Bild immer in der Stadt anzubringen. Die Gährung unter den Stadtbewohnern ergriff aber auch das Volk in der Provinz, dass es massenhaft nach Jerusalem strömte. 171 Man brach nun gemeinsam nach Cäsarea auf, um Pilatus zu bestürmen, dass er die Feldzeichen aus Jerusalem

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/166&oldid=- (Version vom 15.2.2020)