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Kaisers von der Ethnarchie des Archelaus abhängig sein. 99 Von den übrigen Nachkommen des Herodes kam jeder in den Besitz dessen, was ihm testamentarisch hinterlassen worden war. Zwei noch unvermählten Töchtern des Königs schenkte indes der Kaiser außer diesen väterlichen Legaten noch 500.000 Silberdenare und gab sie den Söhnen des Pheroras zur Ehe. 100 Nach der Zuweisung der einzelnen Herrschaftsgebiete vertheilte endlich der Kaiser unter die Familie des Herodes sogar das ihm selbst vom König vermachte Geschenk von 1000 Talenten und suchte sich für seine Person nur einige minderwertige Juwelen als Andenken an den Hingegangenen aus.


Siebentes Capitel.
Der falsche Alexander. Verbannung des Archelaus. Tod der Glaphyra.

101 (1.) Um diese Zeit verfiel ein junger Mann, ein gebürtiger Jude, der aber in Sidon bei einem römischen Freigelassenen auferzogen worden, verleitet von seiner Leibesgestalt, die dem von Herodes hingerichteten Alexander ganz ähnlich war, auf den Gedanken, sich für denselben auszugeben, und kam in der Hoffnung, dass niemand seine wahre Persönlichkeit erkennen würde, sogar nach Rom. 102 Bei diesem Schwindel wurde er von einem anderen Juden unterstützt, der, von allen Vorgängen im Königreiche wohl unterrichtet, ihn anleitete zu sagen, dass die Leute, die ihn und Aristobulus hätten hinrichten sollen, sie aus Erbarmen hätten entschlüpfen lassen und für sie Leichen von Menschen unterschoben hätten, welche ihnen ganz ähnlich waren. 103 Damit gelang es ihm denn auch, zunächst die auf Kreta wohnenden Juden völlig zu berücken, und er fuhr dann, von ihnen mit Reisemitteln reichlich versehen, nach Melus hinüber, wo der überwältigende Schein seiner Glaubhaftigkeit ihm noch weit mehr einbrachte, und er sogar seine Gastfreunde dazu vermochte, mit ihm nach Rom zu fahren. 104 Er landete in Dikäarchia, wo er von den dortigen Juden Geschenke in schwerer Menge bekam und sogar von den ehemaligen Freunden des Herodes ein geradezu königliches Geleite nach Rom erhielt. Die Aehnlichkeit seiner Gestalt mit Alexander war aber auch so vollständig, dass Leute, die den wahren Alexander mit eigenen Augen gesehen hatten und ihn sehr gut kannten, Stein und Bein schwuren, dass der es sei. 105 Und gar erst die jüdische Bevölkerung Roms! Alles lief hinaus, um ihn zu sehen, und eine ungeheure Menschenmenge drängte sich in den Gassen, wo er auf seiner Sänfte vorbeikam. Den Meliern war nämlich ihr Fanatismus so zu Kopfe gestiegen, dass sie ihn

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/156&oldid=- (Version vom 13.2.2020)