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Front gemacht haben und jetzt nach Kampfesbrauch statt des Rückens den Peinigern die Zähne weisen wollen. Doch möchten wir euch, o Römer, bitten: Erbarmt euch der Volksreste, die in Judäa noch geblieben sind, und werfet doch wenigstens das, was von unserer Nation noch übrig ist, nicht ihren grausamen Henkern hin! 91 Schlaget unser Land zu Syrien und gebet ihm nur eigene Landpfleger: wir werden dann den Beweis liefern, dass die gegenwärtig als Empörer und Kampfhähne angeschwärzten Juden einer gerechten Regierung sich ganz gut zu fügen wissen.“ 92 Mit dieser Bitte beendeten die Juden ihre Anklagerede. Jetzt stand Nikolaus auf und wies nicht bloß die gegen den König erhobenen Anwürfe als nichtig zurück, sondern erhob auch gegen die Nation selbst den Vorwurf angestammter Unlenksamkeit und Unbotmäßigkeit gegen ihre Könige. Dabei theilte der Redner auch Seitenhiebe an jene Verwandten des Archelaus aus, welche zu der Partei der Ankläger übergetreten waren.

93 (3.) Nachdem so der Kaiser beide Theile einvernommen hatte, hob er für einstweilen ohne Entscheid die Sitzung auf. Nach Verlauf weniger Tage aber verlieh er dem Archelaus die Hälfte des Königreichs mit dem Titel eines Ethnarchen und versprach ihm, ihn auch zum König zu machen, wenn er sich bewähren würde. 94 Die andere Hälfte theilte er in zwei Tetrarchien, die er an zwei andere Söhne des Herodes vergab, die eine nämlich an Philippus, die andere an den Antipas, der dem Archelaus die Krone streitig gemacht hatte. 95 Unter die Herrschaft des Antipas kamen Peräa und Galiläa mit einem jährlichen Einkommen von 200 Talenten. Batanäa, Trachonitis, Auranitis und einige Gebietstheile von der Herrschaft des Zeno, nämlich die Gegend um Jamnia herum, mit einem Erträgnis von 100 Talenten bekam Philippus. 96 Zur Ethnarchie des Archelaus gehörte Idumäa, ganz Judäa und Samaria, welch’ letzteres Gebiet indes als Anerkennung seiner guten Haltung während des allgemeinen Aufstandes ein Viertel der Steuern nachgelassen bekam. 97 Er erhielt überdies die Herrschaft über die Städte Stratonsthurm, Sebaste, Joppe und Jerusalem, nicht aber über die eigentlichen Griechenstädte, wie Gaza, Gadara und Hippus, die der Kaiser vielmehr bei dieser Gelegenheit vom Herodianischen Reiche wieder abzweigte und mit Syrien vereinigte. Das dem Archelaus verliehene Gebiet warf ein Erträgnis von 400 Talenten ab. 98 Salome erhielt, abgesehen von den sonstigen Vermächtnissen des Königs, die Bestätigung als Herrin von Jamnia, Azotus und Phasaelis, wozu ihr Augustus noch den königlichen Palast in Askalon schenkte. Alles in Allem hatte sie daraus ein Einkommen von 60 Talenten. Ihre Herrschaft sollte jedoch nach dem Willen des

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/155&oldid=- (Version vom 13.2.2020)