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rünstigen Bestie zu entrinnen, bei der man nicht einmal einige Freunde offen sein nennen darf. Wir können uns ja bisher nur heimlich zusammenfinden! Doch wird es von der Stunde an auch offen möglich sein, in der wir einmal Herz und Hand von Männern bekommen!“

590 (4.) So lauteten die Angaben der gefolterten Frauen, die auch erzählten, wie Pheroras auf das hin den Entschluss gefasst hätte, mit ihnen nach Peräa zu fliehen. Aus der Erwähnung der hundert Talente schloss Herodes auf die Glaubwürdigkeit aller übrigen Aussagen, da er darüber nur mit Antipater gesprochen hatte. Er ließ nun vor allen seinen Zorn an der Doris, der Mutter des Antipater, aus, indem er ihr alle Schmucksachen, die er ihr geschenkt hatte, und die einen Wert von vielen Talenten repräsentierten, wieder wegnahm und sie zum zweitenmale verjagte. 591 Den früher genannten Frauen des Pheroras dagegen verzieh er und ließ ihnen nach der Folterung eine sorgfältige Pflege angedeihen. Er selbst zitterte jetzt vor Angst und war beim leisesten Lüftchen eines Verdachtes gleich Feuer und Flamme, so dass er viele Schuldlose auf die Folterbank warf, aus lauter Furcht, einen Schuldigen auszulassen.

592 (5.) Im Verlaufe der Untersuchung kam die Reihe auch an den Samariter Antipater, welcher die Güter des Prinzen Antipater zu verwalten hatte. Bei dem peinlichen Verhöre mit diesem Manne erfuhr nun der König, es habe sich Antipater durch einen seiner Freunde, namens Antiphilus, aus Aegypten ein tödtliches Gift für Herodes besorgt, das dann Theudio, der Oheim des Antipater, von dem letzteren übernommen und an Pheroras weitergegeben hätte. Letzterem habe nämlich Antipater die Weisung ertheilt, während seiner Abwesenheit in Rom, die seine Person über jeden Verdacht erheben musste, den Herodes aus dem Wege zu räumen; Pheroras aber hätte seinerseits wieder das Gift bei seiner Frau aufgehoben gehabt. 593 Nun ließ der König die Frau holen und befahl ihr, auf der Stelle ihm das anvertraute Gift zu bringen. Sie gieng auch hinaus, als wenn sie das Verlangte bringen wollte, stürzte sich aber dann über das Dach hinab, um einer Entdeckung und der Rache des Königs zuvorzukommen. Sie fiel indes, offenbar infolge einer Fügung Gottes, der schon hinter Antipater her war, nicht auf das Haupt, sondern auf die entgegengesetzte Seite und blieb unbeschädigt. 594 Als man sie wieder heraufgebracht, und der König sie von ihrer Betäubung, die sie sich durch den Sturz geholt, ins Bewusstsein zurückgerufen hatte, fragte er sie, warum sie sich denn hinabgestürzt habe. Wenn sie ihm die Wahrheit sage, so werde er ihr, schwur er, die ganze Strafe schenken, sollte sie aber damit zurückhalten wollen, so werde er ihren Leib auf der Folter

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/123&oldid=- (Version vom 11.2.2020)